Langendreer..
Noch ist es an der Hauptstraße in Langendreer sehr laut. Damit es dort in Zukunft, wenn die 310 durch den Stadtteil rollt, möglichst leise und erschütterungsfrei zugeht, werden spezielle Gleise eingebaut: sogenannte elastische Gleise. Morgen Nachmittag werden die ersten rund zwei Tonnen schweren und 18 Meter langen „Gleisjochs“ (also Gleisstücke) geliefert.Projektleiter Wolfgang Kemper von der Bogestra erklärt: „Wir starten mit der Verlegung der Gleise direkt vor der Rudolf-Steiner-Schule in Richtung Real-Einkaufszentrum.“ Ende Juni werden wohl vier Nächte lang Betonbauarbeiten im ersten Bauabschnitt stattfinden, um eine Vollsperrung der Hauptstraße zu den Hauptverkehrszeiten zu umgehen.
Was sich genau hinter elastischen Gleisen verbirgt, erklärt Sachbearbeiter Volker Böhm: „Die Schienen werden in einer Art Gummibett verankert, das mit Luftbläschen gefüllt ist. Erschütterungen werden dadurch minimiert.“ Ein Modell dieser Gleis-Technik ist im Info-Treff, Alte Bahnhofstraße 19, ausgestellt. „Mit dem Modell lässt sich sehr einfach erklären, was wir hier verbauen“, so Melissa Przybyl vom Info-Treff.
Elastische Gleise wurden in Bochum bereits vor vier Jahren an der Dr.-C.-Otto-Straße eingesetzt und sind rund ein Drittel teurer als die normalen Straßenbahngleise. „Wir haben Erfahrung mit der Technik. Für mich sind diese Gleise die derzeit sinnvollsten“, so Böhm, der die Haltbarkeit der neuen Technik mit mindestens 20 Jahren beziffert.
Insgesamt werden rund 400 Meter Schienen auf einer Fahrbahnseite dieses ersten Bauabschnitts verlegt. Danach folgen die abschließenden Arbeiten an der Fahrbahnoberfläche. Erst dann wird mit den Bauarbeiten auf der anderen Fahrbahnseite begonnen.
Strecke wird auf Flöze untersucht
Außerdem starten in der zweiten Julihälfte im Bereich S-Bahnhof/Marktplatz sowie auf der Unterstraße Bergschadensicherungsmaßnahmen. „Wir untersuchen die zukünftige Gleisstrecke auf Flöze und Hohlräume“, so Kemper. „Alle drei bis vier Meter werden Bohrungen durchgeführt, die wir sofort danach wieder verschießen“, erklärt der Projektleiter. Die Arbeiten sollen in den Sommerferien beginnen, werden aber nicht bis zum Schul-beginn abgeschlossen sein. „Wir brauchen für diese Arbeiten mindestens drei Monate“, so Kemper. Zu einer Vollsperrung kommt es allerdings nicht. Bogestra-Sprecherin Sandra Bruns verspricht: „Eine Verkehrsspur pro Fahrtrichtung bleibt immer geöffnet.“