Laer. . Erstmals findet das Spielfest in Laer nicht auf dem Lahariplatz, sondern in der Gorch-Fock-Straße statt. Schönes Fazit der Macher: So viel los wie noch nie
„Achtung, jetzt komme ich!“ Die siebenjährige Theresa reißt die Arme hoch und saust die Rollenrutsche hinab. Hui – das macht Spaß. Wie eigentlich alles im Wendehammer der Gorch-Fock-Straße, der für drei Stunden zum Tummelplatz für Klein und Groß wird. Dort wo sonst Autos parken und rangieren, haben jetzt, am Weltspieltag, die Kinder das Sagen.
Jugendamt, Kinder- und Jugendzentrum und das Ambulante Hilfezentrum Ost haben sich wieder jede Menge einfallen lassen, um die Kinderherzen höher schlagen zu lassen. Auf der Hüpfburg geht’s munter auf und ab, auf dem Volleyballfeld fliegt der Ball wild hin und her und beim Quadro-Großbaukasten versuchen sich die Kids als kleine Architekten.
Der größte Andrang aber herrscht am Schminktisch, was auch Julia Deppe verwundert. „Je wärmer es ist, desto mehr Kinder wollen sich schminken lassen“, schüttelt die Streetworkerin des Jugendamtes lachend den Kopf, während sie Philipp in einen kleinen Spiderman verwandelt. Der Vierjährige kommt aus Witten und besucht mit seiner Großeltern das Spielfest. „Wir wohnen nebenan“, erzählt Oma Marlies Poth, die die Veranstaltung prima findet.
Bewusst in den Stadtteil gegangen
Aus der Nachbarschaft ist auch Sylwia Grabinski mit ihren Kinder Samuel (wird morgen 4) und Dominika (wird Freitag 8) gekommen. „Wir wussten gar nichts von dem Fest und haben uns durch die Geräusche anlocken lassen“, erzählt die Mama und schaut dabei ihren Kinder auf der Hüpfburg zu. „Toll, dass so etwas mitten im Wohngebiet stattfindet“, sagt sie.
Ziel erreicht, freut sich Jürgen Wolf vom Jugendamt angesichts solcher Aussagen: „Wir sind ganz bewusst mit dem Spielfest in den Stadtteil gegangen, zu den Menschen hin.“ Die Wirkung ist enorm. „So viele Eltern und Großeltern wie heute habe ich noch bei keinem unserer Feste gesehen“, sagt Wolf.
Spielfest wird zur Kontaktbörse
Stephan Kosel, Leiter des Kinder- und Jugendtreffs, ist derweil voll in seinem Element, mischt sich unter die Kinder und lässt es sich auch nicht nehmen, beim selbst erfundenen Wasserbomben-Spiel mitzuwirken. Für ihn wird das Spielfest auch gleichzeitig zur Kontaktbörse. Eine Mutter möchte ihn bei der Jugendarbeit unterstützen, eine andere fragt nach Nachhilfe für ihre Kinder. Kosel hat für jeden ein offenes Ohr, macht Termine aus und weist auf Angebote des Kinder- und Jugendtreffs hin.
Noch zwei weitere Veranstaltungen in diesem Jahr
Fazit: Der Wendehammer als Spielplatz hat sich bewährt. „So viel los war noch nie“, freut sich Julia Deppe. Dennoch finden die nächsten beiden Spielfeste woanders statt: 18. Juli Lahariplatz, 12. September Grundschule. „Aber ich kann mir gut vorstellen, dass wir 2014 wieder hier sind“, blickt Jürgen Wolf schon mal voraus.