Werne. Heinz Becker feierte jetzt mit seiner Frau Maria Diamantene Hochzeit und gleichzeitig 50-Jähriges im Knappenverein „Glück Auf Werne 1884“
„Ein Kumpel von der Zeche brachte uns zusammen“, erinnert sich Heinz Becker. Der ehemalige Bergmann und langjährige Knappe im Knappenverein „Glück Auf Werne 1884“ beging jetzt mit seiner Maria – Mia genannt – die Diamantene Hochzeit. Gleichzeitig feierte Heinz sein 50. Jubiläum im Knappenverein. Zum doppelten Fest kamen deshalb viele Familienmitglieder und Freunde.
„Unser Verein hat euch damit den größten Teil eurer Ehe begleitet“, bemerkte der Knappenvereinsvorsitzende Uwe Enstipp, als er die doppelten Glückwünsche überbrachte. „Ihr gabt uns das Gefühl, eine große Familie zu sein.“ Enstipp spielte damit auf das ehrenamtliche Engagement von Mia und Heinz im Verein an: Oft unterstützten beide die Aktivitäten und fuhren zu vielen Knappentagen und Ausflügen mit.
Die 79-Jährige brachte sich vor allem als Helferin ein. Heinz Becker übernahm mit Eintritt in den Ruhestand Ende der 80er Jahre für viele Jahre die Aufgabe des Pressesprechers (bis 2009). Zeitgleich kümmerte sich der 83-Jährige um die Senioren, die aufgrund von Krankheit nicht mehr aktiv am Vereinsleben teilnehmen können.
Bis 1966 auf Robert Müser
Der Bergbau in Werne bildete damit die Konstante im Leben des Jubiläumspaares. Beider Väter fuhren schon ein. Heinz fing 1945 als Schlosserlehrling auf Robert Müser an. Dort blieb er bis zur Schließung der Großzechenanlage 1966.
Die Edelstahlwerke Witten (heute Deutsche Edelstahlwerke) rückten dann in das Zentrum der Familie mit inzwischen vier Kindern. Nicht nur Heinz arbeitete dort. Auch die drei Söhne Bernd (59), Josef (57) und Martin (53) machten in der Nachbarstadt ihre Ausbildung zum Betriebsschlosser.
Bernd setzte dann die Familientradition fort, er wurde Bergmann. Josef wurde Zahntechniker. Martin arbeitet noch heute im Wittener Unternehmen. Tochter Gudrun (58) heiratete mit Werner einen Bergmann, der zuletzt als Sprengbeauftragter unter Tage tätig war.
Katholisch ist er? Das geht in Ordnung
Und wie ging es damals, als Heinz und Mia sich kennenlernten, weiter? Mia: „Meine Eltern Josef und Elisabeth fragten mich ,Was ist er?’, als sie von unserem Verhältnis erfuhren.“ Wichtig war da nicht etwa der Beruf, sondern die Religionszugehörigkeit. „Katholisch“, antwortete die Tochter. Das ging für die Eltern in Ordnung.
Am 23. Mai 1953 fand in der Herz-Jesu-Kirche die Trauung statt. Anschließend wohnten beide jeweils noch ein Dreivierteljahr bei den Eltern, da es nach dem 2. Weltkrieg keine Wohnungen gab. Dann wies ihnen die Zechengesellschaft (Harpener Bergbau AG) endlich eine zu. „Das war eine schwierige Zeit damals“, erinnert sich Mia.
„Heute haben wir neben unseren Kindern vier Schwiegerkinder, sieben Enkel und zwei Urenkel in Familie“, erklärt Heinz Becker strahlend: „Alle verstehen sich gut mit uns“. Urenkelin Yasmin (9) gibt das Kompliment zurück: „Uroma Mia und Uropa Heinz sind immer für mich da.“ Sie trug deshalb ein Gedicht vor – zur großen Freude der Urgroßeltern.