Ost. . Nach 36 Jahren in der Polizeiinspektion Ost wechselt Wachleiter Wolfgang Höfling nach Linden. Sein Nachfolger ist schon da: Karsten Kreutzer
Niemals geht man so ganz. Das, was Trude Herr einst besungen hat, gilt auch für Wolfgang Höfling (59). Eigentlich hat sich der Wachleiter nach 36 Dienstjahren an der Dördelstraße von der Polizeiinspektion Ost zum April Richtung Linden verabschiedet. Sein Name steht aber noch an der Bürotür. Dabei ist Nachfolger Karsten Kreutzer längst da. Und auch Höfling selbst ist immer noch sehr präsent in der Wache.
Es gilt ja, den „Neuen“ im Bezirk vorzustellen. Und dafür kann es keinen Besseren geben als Wolfgang Höfling. Hier, in Langendreer und Umgebung, kennt er sich schließlich aus wie in seiner Westentasche. Aber auch in Gerthe oder Harpen, eben jenen Nordbezirken, die im Laufe der Zeit der Polizeiwache Ost zuteilt wurden.
Geografisch ist der Standortwechsel für den Eppendorfer ein Gewinn. „Ich bin ja nah dran an Linden und kenne dort die Strukturen.“ Trotzdem fällt ihm der Abschied schwer. „Klar, nach so vielen Jahren in Langendreer ist die Gegend für mich zu einer zweiten Heimat geworden. Ich scheide in Wehmut“, bekennt Höfling. „Hier habe ich manchmal mehr Zeit verbracht als zu Hause.“ Und: „Viele Menschen, im Osten wie später auch im Norden, sind mir sehr ans Herz gewachsen.“
Der „Neue“ spricht gerne Klartext
Viele Entwicklungen hat Wolfgang Höfling in seinem alten „Revier“ begleitet: Opel, die Rechtsproblematik in Langendreer („Der Widerstand der Menschen hat einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen“), der Ruhrpark. Auch die hervorragende Zusammenarbeit mit den Lokalpolitikern und Geschäftsleuten hebt Höfling lobend hervor.
Zwei Jahre hat Wolfgang Höfling noch vor sich, dann geht er in Rente. Dann hat er ausgiebig Zeit für seine Hobbys: mit dem Rennrad fahren und auf Mallorca „urlauben“. Bis zum Ruhestand dauert es für Karsten Kreutzer noch etwas länger. 54 Jahre alt ist der gebürtige Bochumer, der in Riemke aufwuchs. Zuletzt war Kreutzer acht Jahre lang als Hundertschaftsführer in der Bereitschaftspolizei aktiv, was ihm oft Einsätze beim Fußball, bei Demonstrationen oder Personensuchen auch über NRW hinaus bescherte.
Die letzte Episode seines Berufslebens will Karsten Kreutzer nun in der Polizeiwache Ost verbringen. „Ich fühle mich hier schon sehr wohl“, zieht er eine erste positive Bilanz. Dass ihm Wolfgang Höfling nach wie vor zur Seite steht, findet er sehr hilfreich. „Er ist für mich ein echter Türöffner“, lacht Kreutzer. „Seine Unterstützung hat wirklich Stil.“
Der neue Chef sieht sich selbst als „gradliniger, aufrichtiger und ehrlicher Typ, der gerne Klartext redet“ und sich das auch von seinem jeweiligen Gegenüber wünscht. Obwohl Karsten Kreutzer mit seiner Familie (verheiratet, zwei Söhne, 14 und 16 Jahre alt) in Unna, also nahe Dortmund wohnt, hält er dem VfL Bochum die Treue. Der Golfspieler und USA-Fan genießt es, Fußballspiele jetzt auch mal in Zivil besuchen zu können und freut sich deshalb schon auf kommenden Sonntag: „Dann geht’s zum VfL-Spiel gegen Union.“