Ost. Beim Frühjahrsempfang des SPD-Stadtbezirks Ost erinnert Carina Gödecke an die Machtergreifung der Nazis. Aktuelle Themen von Opel bis Ziesak.
„Wir haben hier im Bochumer Osten ein gutes Netzwerk zu den Vereinen und Organisationen. Mehr als die Hälfte unserer Besucher waren keine SPD-Mitglieder, sondern interessierte und engagierte Bürger.“ Diese positive Bilanz zog Landtagspräsidentin Carina Gödecke als Vorsitzende des SPD-Stadtbezirks Bochum Ost zum diesjährigen Frühlingsempfang im Bürgerhaus Werne.
Die siebte Auflage des Festes mit gut 100 Besuchern ließ keine Zweifel aufkommen, ob hier der Bürger und seine Anliegen im Mittelpunkt steht oder die Selbstinszenierung einer Partei. Zwei Begrüßungsreden von Carina Gödecke sowie von Dr. Peter Renirkens, dem jüngst gewählten Vorsitzenden der SPD-Ratsfraktion, steckten allein das offizielle Programm ab. Danach ging es um das persönliche Gespräch der Rats- und Bezirksvertreter mit ihren Gästen. Die Frage war dabei immer: Wo drückt der Schuh?
Doch zunächst boten Gödecke und Reinirkens den inhaltlichen Rahmen. „Wir haben den Landeshaushalt 2013 in dieser Woche beschlossen und zur Stärkung der Gemeindefinanzen 8,7 Milliarden Euro eingestellt“, so Gödecke.
Blick zurück ins Jahr 1933
Eine Lanze für die SPD als demokratische Partei brach sie zudem: Sie erinnerte an die letzte freie Reichstagssitzung vor genau 80 Jahren am 23. März 1933, wo ihre Partei gegen das Ermächtigungsgesetz der Nationalsozialisten stimmte und die Abgeordneten dafür verfolgt wurden. Letzteres öffnete den Weg zur Diktatur. Gödecke: „Rechte Gesinnung und Gewalt haben hier in Langendreer und Werne keinen Platz.“
Reinirkens setzte inhaltliche Eckpunkte. Das waren etwa die Perspektiven für den Stadtteil nach dem Ende der Autoproduktion bei Opel, die Reparatur der Brücke an der Von-Waldthausen-Straße, das Erneuern der Flächen und Gewässer am Ümminger See wie auch der Bau der Linie 310. „Wir stellen Bebauungspläne für die Opelflächen auf. Wir öffnen das Stadtumbauprogramm West auch für den Bochumer Osten“, waren seine programmatische Ansatzpunkte.
Die anschließenden Gespräche der SPD-Funktionsträger aus Rat und Bezirk vertieften das. „Wir sprachen mit der Firma Ziesak über ihren Neubau, die Weiterentwicklung ihres Konzepts, den Bebauungsplan und den Kreisverkehr an der Hauptstraße“, erklärte Bezirksbürgermeister Norbert Busche danach mit Blick auf die Ungereimtheiten des Bebauungsplans (die WAZ berichtete).