Ost.. 40 Schulsozialarbeiter stehen Schülern, Eltern und auch Lehrern seit gut einem Jahr hilfreich zur Seite. Die Bilanz fällt durchweg positiv aus


„Schön zu wissen, dass Sie da sind.“ Solche Sätze hören die 40 Schulsozialarbeiter öfter. Und gerne. Denn hinter ihnen liegt einiges an Überzeugungsarbeit. Doch ihr Engagement in den 62 Bochumer Schulen, denen sie im Januar 2012 zugeteilt wurden, hat sich ausgezahlt. „Es läuft sehr erfolgreich“, freut sich Jürgen Wolf vom Jugendamt über den positiven Verlauf der Maßnahme, für die der Bund für zwei Jahre finanzielle Mittel zur Verfügung stellt. Ob auch darüber hinaus? „Abwarten“, sagt Wolf, „aber die Notwendigkeit der Arbeit steht außer Frage.“

Erstes Ziel der Schulsozialarbeiter ist es, Familien dabei zu helfen, die Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) zu bekommen – sei es die Kostenübernahme von Klassenfahrten, Nachhilfe, Schulmaterialien oder Fahrkarte. „Wir wollten richtig ran vor Ort, damit die Hilfe auch bei den Kindern ankommt“, sagt Jürgen Wolf, der die Arbeit der Schulsozialarbeiter koordiniert. Beim Abrufen der BuT-Leistungen hakte es bedenklich. Nun nicht mehr. „Inzwischen gibt es eine wahre Flut an Anträgen“, berichtet Wolf.

Dank Schulsozialarbeitern wie Andrea Krekemeyer, Nicole Niemerg, Lukas Broda, Christiane Fitzler oder auch Hanna Meyer, die allesamt Schulen im Bochumer Osten betreuen. Ihr Wirken vor Ort geht allerdings weit über die Hilfe beim Ausfüllen eines Antrages hinaus. Sie haben ein offenes Ohr für Schüler, die schulische oder private Probleme haben, bieten im Unterricht z.B. Anti-Mobbing-Training an, beraten sowohl Eltern als auch Lehrer und nehmen auch an Sozialraumkonferenzen Teil, um „die Schule nach außen hin zu öffnen und stadtteilbezogene Sozialarbeit zu leisten“, so Andrea Krekemeyer.

Ein offenes Ohr bei schulischen wie privaten Problemen

„Am Anfang war es wichtig, Vertrauen zu schaffen und Beziehungen aufzubauen – auch zu den Lehrern“, erinnert sich Lukas Broda. Doch das Eis war schnell gebrochen. „Wir haben ja auch etwas anzubieten“, sagt Broda, der seine Rolle mit der eines Türöffners vergleicht. „Wenn wir nicht direkt helfen können, wissen wir zumindest, wo es Hilfe gibt.“ Wie gut das klappt, spricht sich schnell herum, und so bilden sich immer längere Schlangen vor der Bürotür von Andrea Krekenmeyer, wenn sie ihre offene Sprechstunde anbietet. „Die Schüler wissen, dass wir sie nicht benoten, sondern neutrale Ansprechpartner sind“, sagt sie.

Auch für viele Eltern erste Anlaufstelle

Auch für viele Erwachsene sind die Schulsozialarbeiter die erste Anlaufstelle. „Einige Eltern trauen sich nicht, die Lehrer anzusprechen. Die kommen jetzt zu mir“, erzählt Hanna Meyer. „Allerdings suchen auch immer wieder Lehrer die Schulsozialarbeiter auf, um sich mit uns zu beratschlagen“, weiß Nicole Niemerg. Sie macht übrigens auch Hausbesuche, wenn es in einer Familie mal brennt. „Für uns steht das Wohl der Kinder an erster Stelle“, stellt Christiane Fitzler klar. Das wissen die Schüler zu schätzen. Die Schulsozialarbeiter spüren das jeden Tag. Lukas Broda etwa wird von vielen Kids anerkennend „großer Bruder“ genannt. Und bei Problemen heißt es schnell: „Geh doch zu Frau Fitzler, die lässt keinen hängen.“ Genauso wenig wie ihre 39 Kollegen.