Werne. . Förderverein kann Kosten nicht mehr stemmen. Ende des Jahres ist Schluss
Im Gespräch war es schon lange, nun ist es endgültig: Die Tages des Oberlinhauses sind gezählt. Spätestens Ende des Jahres ist Schluss. Der Förderverein, der im Jahr 2005 die Trägerschaft des Hauses im Deutschen Reich 9 übernommen hat, kann die jährlich anfallenden Unterhaltskosten nicht mehr stemmen. Denn die werden künftig steigen.
Grund: Der Kindergarten Nörenbergstraße, der einen Raum des Oberlinhauses mitnutzte, zieht ins Erdgeschoss eines Wohnhauses, das die VBW auf dem Nachbargrundstück errichtet. Bisher hatte die Stadt der Ev. Gemeinde ca. 4000 Euro im Jahr als Miete gezahlt. Dieses Geld fällt nun weg und der Förderverein müsste künftig nicht mehr „nur“ 8000, sondern 12 000 Euro für die Gesamtkosten pro Jahr aufbringen. „Das schaffen wir nicht“, sagt Werner Schubert, 1. Vorsitzender des Fördervereins, traurig.
Acht Jahre lang haben er und seine Mitstreiter alles dafür getan, damit sich auch weiterhin die zahlreichen Vereine, Verbände und Gruppen Woche für Woche im Oberlinhaus treffen können. Viele Reparaturen habe man in Eigenregie erledigt, berichtet Schubert. Zuletzt jedoch habe das Engagement schon merklich nachgelassen. Schubert: „Es hält sich ja schon seit mehr als einem Jahr das Gerücht, dass das Oberlinhaus geschlossen wird. Und da haben sich eben viele gedacht: Wozu jetzt noch die Mühe, wenn das Gebäude eh keine Zukunft hat.“
Viele Reparaturen hat der Förderverein in Eigenregie erledigt
Diese war bereits 2005, als der Förderverein Oberlinhaus gegründet wurde, ungewiss. „Wir können uns als Gemeinde in Zukunft weder personell noch finanziell drei Gemeindehäuser leisten“, sagte damals schon Pfarrer Karsten Limpert. Neben dem Oberlinhaus und dem Erich-Brühmann-Haus gab es damals noch das inzwischen abgerissene Ludwig-Steil-Haus. Ob dem Oberlinhaus das selbe Schicksal blüht, steht noch in den Sternen. „Wir wollen das Grundstück natürlich vermarkten, weil wir uns als Gemeinde finanziell nach wie vor deutlich unter Wasser befinden“, sagt Limpert. Ein Verkauf des Grundstücks würde da natürlich positiv zu Buche schlagen. „Allerdings hat das Landeskirchenamt ein Wörtchen mitzureden.“
Derzeit würden viele Gespräche geführt, erklärt Pfarrer Limpert. In alle Richtungen. Ob das Gebäude erhalten bleibt oder der Abrissbirne zum Opfer fällt – „im Sommer wissen wir wohl mehr“, ergänzt Pfarrerin Gisela Estel.
Gruppen finden im Erich-Brühmann-Haus eine neue Heimat
Die Gruppen (u.a. das Blaue Kreuz), die bisher im Oberlinhaus beheimatet sind, sollen ins Erich-Brühmann-Haus an der Kreyenfeldstraße übersiedeln. „Platz haben wir dort genug“, ist Gisela Estel von einem reibungslosen Übergang überzeugt. „Einige Gruppen haben sich auch schon vor Ort umgesehen.“