Laer. . Josef Freriks und seine Familie gehen in der „fünften Jahreszeit“ voll auf

In dieser Familie ist gute Laune garantiert. Denn Josef Freriks und seine Lieben leben für den Karneval. Und da gehen sie natürlich gerade jetzt, in der „fünften Jahreszeit“, voll auf. In diesen närrischen Tagen hat die Familie kaum eine freie Minute, es geht von Sitzung zu Sitzung. Kein Wunder, wenn man wie Freriks gleich in fünf Karnevalsvereinen – u.a. dem Querenburger Karnevalsverein (QKV) – Mitglied ist.

Ohne Terminkalender geht da nichts. „Wir haben gleich drei“, erzählt Renate Freriks (78), die selbst in zwei Vereinen ist, „einen für meinen Mann, einen für mich und einen für unsere gemeinsamen Termine.“ Bei denen handelt es sich zumeist um die der Karnevalsgesellschaft Narretei Essen-Kray, dem Stammverein der Familie. Ihm hält Josef Freriks – obwohl seit mehr als 40 Jahren in Laer lebend – schon sechs Jahrzehnte die Treue; inzwischen sogar als Geschäftsführer und Präsident. „Meine Eltern verkehrten damals im Vereinslokal der Narretei – so war es dann irgendwann um mich geschehen“, blickt der 77-Jährige zurück.

Dort hat er übrigens auch seine Frau Renate, ein echtes „kölsche Mädche“, kennengelernt. Natürlich an Karneval, Weiberfastnacht 1956. Freriks erinnert sich: „Wir haben uns dann für Aschermittwoch, nach dem ganzen Trubel, verabredet.“ Und zwei Jahre später waren die beiden verheiratet. Dass das Glück bis heute anhält, hätte damals niemand für möglich gehalten. Freriks lacht: „Eine Lebefrau und ein Lebemann – nein, man hat uns nicht lange gegeben.“ So kann man sich irren. Es passte halt doch.

Tochter und Enkelin setzen die Tradition fort

Tochter Sylvia (51) und Enkelin Romina (26) setzten die Karnevalstradition der Familie fort. Wie der Papa, der 1992 und ‘93 zum Prinz von Bochum gewählt wurde, war Sylvia – von Beruf Pathologin – 2000 Prinzessin von Essen. Ein Amt, das sich auch Romina, die ihre Bachelor-Arbeit über Karnevalsorden schrieb und der Familiensage nach an einem Rosenmontag gezeugt wurde, zum Ziel gesetzt hat: „Spätestens in zehn Jahren.“ Nah dran ist sie bereits jetzt – zumindest räumlich gesehen. Denn mit ihrer Tanzgarde begleitet sie das Essener Prinzenpaar zu jedem Termin.

Als Stress empfindet die Familie die Karnevalszeit nicht. Es macht ja großen Spaß. „Und so oft wie jetzt sehen wir uns das ganze Jahr über nicht“, fügt Romina lachend hinzu. Für sie ist nicht der Rosenmontag, sondern der Samstag davor das Karnevalshighlight. „Da haben wir die meisten Auftritte. Und die Stimmung in den Sälen ist einfach spitze“, freut sie sich schon auf morgen. Rosenmontag dagegen sei ja alles fast schon wieder vorbei.

Na ja, nicht ganz. Immerhin steht da ja noch der Rosenmontagszug an, den die Vier Kamelle schmeißend vom Wagen aus erleben. Und außerdem: So ganz vorbei ist es nie. „Nach Aschermittwoch beginnen schon die Planungen für die nächste Session“, weiß Josef Freriks. Denn: „Nach dem Karneval ist vor dem Karneval.“