Werne. . Caritas-Kreis Werne verteilt jeden Mittwoch Lebensmittel an Bedürftige

Es herrscht hektisches Treiben in dem 30 Quadratmeter großen Raum des Caritas-Kreises der Herz-Jesu-Gemeinde. Gut zehn Tische, 20 Leute und 50 Kisten voll mit Lebensmitteln befinden sich in dem kleinen Raum am Hölterweg 2, der jeden Mittwoch zur Tafel umfunktioniert wird. Die 16 freiwilligen Helfer verteilen Brot, Obst, Gemüse und auch Joghurt, Fleisch und Käse. Allen voran: Christel Dost. Die stellvertretende Vorsitzende der Caritas Herz-Jesu ist von Anfang an dabei. Inzwischen feierte der Caritas-Kreis in Werne sein zehnjähriges Bestehen.

In der Weihnachtszeit war der Andrang natürlich besonders groß. „Da lassen wir uns immer etwas Besonderes einfallen“, erklärt Dost. Diesmal hatte das Caritas-Team zusammen mit Jugendlichen aus der Pfarrei 84 Päckchen mit Leckereien wie Kaffee, Zucker, Würstchen und Schokolade gefüllt. Man war also für den Ansturm bestens gewappnet.

Vorbereitet sind die freiwilligen Helfer auch auf spezielle Essgewohnheiten. „Aus 13 verschiedenen Ländern kommen die Bedürftigen. Die einen essen kein Schweinefleisch, die andere vertragen etwas anderes nicht. Es gibt viel, worauf wir achten müssen, aber wir tun das gerne“, sagt sie.

„Ich finde, das ist einfach der Dienst am Menschen“, sagt Kirsten Knoch, die seit vier Jahren immer freiwillig mit anfasst.

In Werne sei die Essensausgabe besonders wichtig. „Es ist ganz einfach so, dass Werne einer der benachteiligten Stadtteile Bochums ist und die Armut eine große Rolle spielt“, so Diakon Christoph Göbel. Gleicher Meinung ist Annette Borgstedt vom Caritasverband Bochum und Wattenscheid: „Hinzu kommt, dass sich direkt nebenan das Flüchtlingswohnheim befindet. Gerade jetzt, wo der Syrien-Konflikt in vollem Gange ist, merken wir das auch hier.“

Dass die Caritas Herz-Jesu auch diese Hürde meistern wird, dessen ist sich Christel Dost sicher: „Wir haben so ein tolles Team. Zu Beginn, also vor zehn Jahren, waren wir vielleicht fünf oder sechs Mitarbeiter, inzwischen sind wir 16.“

Zwar ist die wöchentliche Tafel die wichtigste Institution der Caritas in Werne, aber auch die Hilfe bei Behördengängen wird von vielen geschätzt. Vor allem Dost kümmert sich in diesem Bereich sehr um die Hilfesuchenden. „Inzwischen wird sie sogar auf der Straße angesprochen, weil sie hier im Stadtteil so bekannt ist“, erzählt Borgstedt. Aber Dost gibt sich bescheiden: „Wir arbeiten hier Hand in Hand. Einer allein kann nichts bewegen.“