Langendreer. . Weihnachtsmarkt in Langendreer lockt Tausende Besucher. Tolle Stimmung

Wäre der Weihnachtsmann nicht so groß – er würde wahrscheinlich untergehen in der Menschenmenge, die sich am Samstag über die Alte Bahnhofstraße im „Dorf“ schiebt. Denn der Andrang auf dem Weihnachtsmarkt ist riesig. Der Weg entlang der mehr als 50 Stände und Buden der teilnehmenden Vereine, Gemeinden und Initiativen ist nichts für ungeduldige Menschen: Man sieht sich, man trifft sich, man unterhält sich – man freut sich! Das ganze Dorf in Feierlaune.

Wohin man auch schaut: überall strahlende Gesichter. Klar, die einen freuen sich, etwas Originelles für den Gabentisch gefunden zu haben, die anderen über eine gutes Geschäft, von dem ein Teil gespendet wird – an die „Grünen Damen“ des Knappschaftskrankenhauses und den Hospizdienst Mandala.

Das Angebot ist reichhaltig: Eine Eltern-Initiative der Lessingschule etwa bietet selbstgemachte Liköre, Marmeladen und Gebasteltes an. Bei der ev. Kita „Arche Noah“ gibt es aus Holzscheiten und Gips kreierte Engel, gehäkeltes Pferdegeschirr zum Spielen und Taschentuch-Taschen. „Die Kinder haben fleißig mitgeholfen“, freut sich Tanja Karabiyik, Erzieherin der „Mäusegruppe“.

Petrus meint es gut mit Langendreer

Am Stand von Bärbel Schiemann stöbert Waltraud Brix-Babirato: „Ich suche ein Geschenk für meine Enkelin.“ Auswahl hat sie – nicht nur hier – genug. „Läuft gut“, sagt Schiemann derweil und zieht einen positiven Vergleich zum letzten Jahr: „Da sind wir fast weggeflogen, mussten das Zelt zu viert festhalten.“

T-Shirts müssen nachgeordert werden

Nein, diesmal meint es Petrus gut mit Langendreer. Knacke-kalt ist es zwar, aber herrlich sonnig. Zum Aufwärmen gibt es an allen Ecken Glühwein und andere Heißgetränke. Und wer im Warmen verweilen möchte, geht entweder in die Christuskirche, wo neben viel Musik auch eine Gemäldeausstellung und Turmbesichtigungen geboten werden. Oder in den früheren Schlecker-Laden. Hier präsentieren sich diverse Vereine und Initiativen mit ihrer Arbeit – und werden dicht umlagert. Reißenden Absatz finden die T-Shirts von „Langendreer hat’s“. „Wir mussten schon nachordern“, berichtet Michaela Toepper. Gar in Dreierreihen stehen Besucher vor den historischen Fotos, die Andreas Schmitt zur Ausstellung „Zeitreise“ zusammen gestellt hat. „Langsam kriege ich hier Platzangst“, lacht er. Am Stand der Freien ev. Gemeinde gibt’s Kirchenmäuse: Mit Schokolade überzogene Birnen, mit Ohren aus Oblaten und Smartie-Augen – lecker.

Lange Schlange vor dem Reibekuchen-Stand

Köstlich müssen auch die Reibeplätzchen der kath. Gemeinde St. Bonifatius sein. So viele Menschen in der Schlange vor dem Stand können einfach nicht irren. „225 Kilo Kartoffeln haben wir gestern geschält“, erzählt Bärbel Lelitko, die mit ihren Mitstreiterinnen ohne Pause vor dem Bräter steht. „Am Ende werden wir wohl 6000 Stück gebraten haben.“

Nach Rechnung von Frank-Dagobert Müller, 2. Vorsitzender der Werbegemeinschaft Alter Bahnhof, kämen somit zwei Reibeplätzchen auf jeden Besucher. Bis zu 3000 Menschen, schätzt er am Ende, haben den Weihnachtsmarkt zu einem vollen Erfolg gemacht. „Einfach bombig“, freut er sich.