Langendreer. . Morgen entscheidet der Rat über die Zukunft der Grundschulen

Mit Spannung werden Lehrer, Pflegschaft und Förderverein der Schule an der Bömmerdelle und der Kirchschule heute und morgen Richtung Innenstadt blicken. Der Ausschuss für Bildung und Wissenschaften wird heute, der Rat der Stadt am morgigen Donnerstag, 8. November, endgültig über das Schicksal der Grundschulen im Bochumer Osten entscheiden.

„Wir möchten nicht“, so Andrea Busche, die stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins, „dass die Entscheidungen des Rates nur aufgrund der Vorlagen des Schulverwaltungsamtes getroffen werden. Wir wollen, dass Inhalte und Elternwille mit einfließen – ebenso wie das einstimmige Votum der Bezirksvertretung.“ Busche verweist darauf, dass die Schule bis heute 66 Anmeldungen hat. „Das zeigt doch wohl ganz deutlich den Elternwillen.“ Dies sei doch auch ein Bekenntnis zu dieser Schule.

Schon Ende September, beim Tag der Offenen Tür in der Schule, hatten sich einige Kommunalpolitiker ganz eng an die Seite der Schuloffiziellen gestellt und mit ihrer Anwesenheit den politischen Beschlüssen noch einmal Ausdruck verliehen, während die Kinder von all dem Hickhack bei ihren ausgelassenen Spielen nichts spürten. Die Kleinen hatten – völlig unpolitisch – beim Fest mit den vielen Spielangeboten ihren Spaß.

Eltern unterstützen die Schulleiterin

Es sind ja ohnehin die Eltern, die alle Anstrengungen im Sinne ihrer Kinder unternehmen und Schulleiterin Susanne Luig in jeder Hinsicht unterstützen. Andrea Busche hatte vorgerechnet, dass die Schule seit dem Schuljahr 2008/09 stets mehr Anmeldungen hatte als dies von der Schulverwaltung hochgerechnet worden war. Für das Jahr 2010/11 waren dies 181 Anmeldungen statt geschätzter 150, und 2011/12 sogar 182 statt 140.

„Weder hat sich die besondere Lage bzw. die Entfernung der Schule zu den benachbarten Schulen geändert noch haben sich die Schulprogramme angenähert“, schreibt die Schulkonferenz an die Stadt Bochum. „Umso unerklärlicher ist es, dass trotz konstanter Schülerzahlen wieder über eine Zusammenlegung diskutiert wird.“

Hohes Maß an integrativer Kraft

Schließlich kann die Schule auch mit einem hohen Maß an integrativer Kraft protzen. „Im Schuljahr 2010/11 wechselten von der Schule an der Bömmerdelle 50 Prozent der Ausländer zum Gymnasium und 50 Prozent zur Gesamtschule“, schreibt die Schulkonferenz. „Somit lag die Übergangsquote zum Gymnasium bei ausländischen und deutschen Kindern gleich hoch. Dies ist der Beweis für eine gelungene Integration ausländischer Kinder.“

Gleichzeitig zittern auch alle Beteiligten an der Kirchschule um den Fortbestand der ehrwürdigen Lehranstalt an der Alten Bahnhofstraße im Schatten der Christuskirche – mit 407 Jahren immerhin die älteste Schule Bochums. „Wir hoffen sehr, dass der Rat in unserem Sinne entscheiden wird“, sagt Schulleiterin Sabine Wolf.