Altenbochum. . Im WAZ-Lesercafé wird deutlich: Am Stadtteil gibt’s nicht viel zu meckern

Es ist 15.30 Uhr. In einer halben Stunde startet das erste WAZ-Lesercafé bei Löscher am Altenbochumer Bogen. Unsere Leserin Ursula Quitteck (60) kann es kaum abwarten. Sie steht bereits in den Startlöchern. Schon sind wir im Gespräch – und das Lesercafé öffnet halt etwas eher.

Seit 1986 wohne sie in Altenbochum, erzählt Ursula Quitteck. Und fühle sich rundum wohl. Erst recht, seit sie im Ruhestand ist. „Jeden Morgen ausführlich die Zeitung lesen – herrlich“, schwärmt sie. In ihrer freien Zeit nutzt sie ihr Bärenticket, um die Umgebung zu erkunden. Oder sie fährt mit ihrem Mann nach Laer, wo die beiden Mitglieder des Kleingartenvereins „Im Sonnental“ sind. An Altenbochum hat Ursula Quittek nicht viel auszusetzen. „Hier gibt es ja alles. Außer vielleicht ein richtiges Café mit Bedienung. Und ein Schuhgeschäft fehlt auch.“

Inzwischen ist Ursula List (64) zur Runde im WAZ-Lesercafé gestoßen. Seit vier Jahren wohnt sie hier, zuvor drei Jahrzehnte in Langendreer. „Altenbochum hat mich schon immer gereizt“, verrät sie. Warum? „Hier hat man alles um die Ecke, der Bogen ist interessant und wenn Feste gefeiert werden, ist richtig was los.“ Ausbaufähig sei das Angebot für Menschen ab 50: „Da fehlt was.“ Gefährlich findet Ursula List die Verkehrssituation am Bogen. Viele Autofahrer, die von der Frielinghausstraße rechts auf die Wittener Straße biegen, würden die rote Ampel übersehen.

Viele Schlaglöcher

Ottilie Jung (95) ist die Dritte, die sich zu uns gesellt. Sie hat viel zu erzählen. Etwa davon, dass sie noch immer in der Cafeteria im Altenheim Buchenhof arbeitet. Oder auch im St. Anna-Stift die Leute besucht. Dort hat sie vor vielen Jahren einen Bastelkurs ins Leben gerufen. „Ich bin halt sehr kreativ und helfe anderen Menschen gern“, lacht sie. Nicht so schön findet Ottilie Jung die vielen Schlaglöcher im Stadtgebiet. „Im Bus werde ich immer durchgeschüttelt.“

Brachgelände ist ein Ärgernis

Etwas ganz anderes ist Bernhard Kuhlmann (77) ein Dorn im Auge: Der Platz Ecke Goystraße/Wittener Straße, wo bis vor ein paar Jahren noch eine Tankstelle stand. „Dieses Brachgelände ist ein echtes Ärgernis und kein Aushängeschild für Altenbochum. Trotzdem möchte ich nirgendwo sonst leben“, sagt Kuhlmann, ehe er die Runde schon wieder verlässt: „Ich muss noch zum BoSy-Konzert.“

Marktplatz als Spielfläche für Jugendliche?

Angelika Pöppel (50) schaut zusammen mit Sohn Tim (11) nach dem Einkauf kurz vorbei. Sie hat einen Wunsch: Dass der Marktplatz zur Hälfte als Spielfläche für Jugendliche genutzt werden kann. „Die haben hier viel zu wenig Möglichkeiten.“ Ansonsten zieht sie wie alle anderen Lesercafé-Besucher ein positives Fazit: „Altenbochum finde ich super.“