Langendreer. . Baubeginn in Kürze. Einigung von Straßenbahngegner und Bogestra in Sicht
Nur noch wenige Tage, dann geht es los, dann rollen die Bagger, um der Straßenbahnlinie 310 den neuen Weg über Langendreer zu ebnen. Nächsten Freitag, 21. September, findet der symbolische Baustart in Form eines Spatenstichs an der Hauptstraße auf Höhe der Rudolf-Steiner-Schule statt. Offiziell wird der erste Bauabschnitt dann am Montag, 8. Oktober, in Angriff genommen. Der erste Teilabschnitt befindet sich zwischen Elster- und Rampenstraße.
Insgesamt 13 Jahre hat es von den ersten Gedankenspielen bis hin zur Realisierung des Großprojektes gedauert. Widerstand gegen die 310-„Umleitung“, für deren Bau fünf Jahre veranschlagt werden, gibt es bis heute. Björn Harmening vom Autohaus Pieper an der Unterstraße etwa sieht seine berufliche Existenz in Gefahr und wählte den Klageweg. Allerdings kam jetzt Bewegung in die vertrakte Situation. Beide Seiten – sowohl Harmening als auch Bogestra – sprechen von positiven Gesprächen, die auf eine außergerichtliche Einigung hindeuten.
Davon könne zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch keine Rede sein, will Björn Harmening den Morgen nicht vor dem Abend loben. „Es ist noch nichts unterschrieben.“ Auf sein Betreiben hin habe es vor einigen Tagen eine Ortsbesichtigung vor seinem Autohaus mit Bogestra und einem Vertreter des Oberverwaltungsgerichts Münster gegeben. Sein Fazit: „Wir haben uns positiv aufeinander zubewegt.“ Die Bogestra, so Harmening, wolle für entsprechende Umbaumaßnahmen auf seinem Grundstück Sorge tragen, damit auch weiterhin eine Belieferung seines Autohauses gewährleistet sei. Denn das ist die größte Sorge des Geschäftsführers: Wenn denn in naher Zukunft die 310 die Unterstraße entlang rollt, bleibe auf der Straße nicht genug Platz, um die Opel-Lieferungen per Tieflader in Empfang zu nehmen.
Bogestra prüft Umbau des Autohaus-Geländes
Dieses Problem soll nun durch Umgestaltung des Firmengeländes behoben werden. Auf Kosten der Bogestra, das steht für Björn Harmening fest. Eine entsprechende Absichtserklärung gebe es. Über Details zu finanziellen Absprachen bzw. Zusagen wollte sich die Bogestra auf Nachfrage nicht äußern. Pressesprecher Christoph Kollmann bestätigt allerdings, dass man nun „nach einer technischen Lösung auf dem Grundstück“ suche. Wie diese aussehen könnte, sei zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht absehbar.
„Ich bin gespannt, ob das machbar ist“
Überlegungen in diese Richtung hat Björn Harmening natürlich schon angestellt. Der oberflächennahe Bergbau unter seinem Autohaus müsse in die Überlegungen mit einfließen, auch die Parkplatzsituation. Eine Ausfahrt müsse gebaut werden. Und auch über eine Erweiterung des Grundstückes „um 20 bis 30 Zentimeter“ solle vielleicht nachgedacht werden. „Das wird nicht einfach. Ich bin gespannt, ob das machbar ist“, sagt er. „Doch das ist nicht mein Problem. Das ist allein Sache der Bogestra.“
Bedingung: bis 2014 fertig sein
Die Umsetzung, das ist Björn Harmening klar, werde sich noch hinziehen. „Baubeginn unseres Teilabschnittes ist ja erst 2014.“ Seine Bedingung: „Bis dahin muss die Umbaumaßnahme zumindest provisorisch fertig sein.“ Die Klage, stellt Harmening abschließend nochmal klar, sei nicht zurück gezogen: „Das Verfahren ruht.“