Laer. . Nachwuchs soll sich neue Spielflächen schaffen – z.B. den Lahariplatz in Laer

Nein, Petrus ist den Kindern in Laer diesmal nicht wohl gesonnen. Mit Beginn des großen Spielfestes auf dem Lahariplatz ziehen dunkle Wolken auf. Weniger später schon setzt der Regen ein. Und er soll an diesem Nachmittag auch nicht mehr aufhören. „Schade“, sagt Streetworker Jürgen Wolf beim Blick gen Himmel. „Sonst toben hier bis zu 100 Kinder über den Platz“, weiß er zu berichten. Heute zieht es vielleicht 20 bis 30 kleine Laerer ins Zentrum „ihres“ Stadtteils, um dort zu spielen, Denn das ist Sinn und Zweck der Aktion: Getreu dem Motto „Spielen mitten in Laer“ soll der Lahariplatz an diesem Nachmittag ein einziger Spielplatz für Kinder sein.

Und gerne auch darüber hinaus. „Wir möchten die Kinder dazu motivieren, den Lahariplatz zum Spielen zu nutzen“, erklärt Jürgen Wolf. Früher seien unsere kleinen Mitbürger dort nicht unbedingt willkommen gewesen. Stephan Kosel. der Leiter des benachbarten Kinder- und Jugendfreizeithauses, erinnert sich: „Da hieß es dann oft ,Seid nicht so laut’ oder ,Geht woanders hin’. Dadurch konnten sich die Kinder nicht frei entfalten.“

Damit sich das ändert, hat die Sozialraumkonferenz Laer im letzten Jahr das Spielfest auf dem Lahariplatz zum festen Bestandteil des Stadtteillebens gemacht. Start war 2011 thematisch passend zum Weltkindertag, es folgten drei weitere Feste. Auch in diesem Jahr wurde der Lahariplatz schon drei Mal zum Spieleparadies für Kinder, ein viertes und letztes Fest in 2012 findet am Freitag, 21. September, von 15 bis 18 Uhr statt.

Die lokalen Organisationen arbeiten Hand in Hand

Um den Kindern auch ein tolles Angebot an Spielen zu liefern, arbeiten viele lokale Organisationen Hand in Hand: die Werbegemeinschaft Laer spendet Strom, das Kinderbüro der Stadt ist mit einem Stand vertreten, der Stadtsportbund rückt mit seinem Spielmobil aus und stellt seine Spielestraße zur Verfügung und das Ambulante Hilfezentrum Ost sorgt ebenso wie das Kinder- und Jugendfreizeithaus dafür, dass sich die kleinen und großen Kinder kreativ ausleben können. Etwa am Schminkstand, der bei den kleinen Mädchen wie Ela Menger (3) besonders gut ankommt. Während sie sich von Laura Selimi, Mitarbeiterin im Jugendtreff, in einen süßen Schmetterling verwandeln lässt, messen sich die anderen Spielfest-Besucher beim „Mega-4-gewinnt“, versuchen sich beim Tastspiel oder nutzen die vielen unterschiedlichen fahrbaren Untersätze, um sich gekonnt durch einen Hütchen-Parcours zu schlängeln oder Rennen zu fahren.

Das Engagement trägt Früchte

„Die Kooperation aller Beteiligten klappt toll“, lobt Julia Deppe, zuständig für die Straßensozialarbeit im Bezirk Ost. Und sie trägt Früchte, wie man an den Kindern sieht, die trotz Nieselregen auf dem Lahariplatz verharren. „Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass auch Kinder zum Stadtteil gehören“, sagt Julia Deppe. Leider sei die Infrastruktur für Kinder in Laer relativ dünn. Es gebe nur wenig Möglichkeiten, wo sie hinkönnen. Eine umso wichtigere Bedeutung käme dadurch dem Lahariplatz zu. Und natürlich dem Spielfest. Denn eines gibt es in Laer laut Julia Deppe mehr als genug: Kinder.