Altenbochum. Die integrative Kindergemeinschaft feiert ihr Jubiläumsfest. Die Einrichtung wird 25 Jahre alt.
„Mit einer Spielgruppe von Eltern im Keller eines Hauses im Birkenbusch fing alles etwa Mitte der 80er Jahre an“, erinnert sich Erzieherin Kornelia Brannaschke von der Integrativen Kindergemeinschaft. Nun feiert die Einrichtung an der Wasserstraße 46 am Samstag, 8. September, mit einem großen Spielfest ihr 25-jähriges Bestehen.
Brannaschke war damals als Mutter dabei. Ihre inzwischen erwachsene Tochter Katharina besuchte die Spielgruppe. Ab Sommer 1987 ging sie in die frisch gegründete Tagesstätte. „Schon in der Spielgruppe kamen Kinder mit und ohne Behinderungen zusammen“, so die Erzieherin weiter, die seit 1996 in der Tagesstätte arbeitet.
Integrative Arbeit sollte ursprünglich auf Montessori basieren
Die Idee, gemeinsame eine Tagesstätte zu gründen, damit die Kinder nicht in unterschiedliche Einrichtungen gehen müssen, entstand früh. Die integrative Arbeit sollte jedoch ursprünglich auf der Basis der Montessori-Pädagogik stattfinden, so Brannaschke. Die Einrichtung war schon damals in dem heutigen Gebäude untergebracht. „Das Haus ist die ehemalige evangelische Schule“, erklärt Einrichtungsleiterin Andrea Boulhend dazu. „Die Vels-Heide-Schule nutzte zuletzt das Gebäude.“
Seit 1991 leitet die Erzieherin die Einrichtung, die ersten Jahre gemeinsam mit Martina Damann. „Wir hatten zunächst nur zwei Räume im Erdgeschoss und in der ersten Etage“, so die 47-jährige. Hinzu kam ein Büro. In den 90er Jahren kam die obere Etage hinzu. Ein Pavillon auf dem Außengelände war der letzte Ausbau.
Die Anzahl der zu betreuenden Kinder veränderte sich über die Jahre nicht. „Von Anfang an bis heute haben wir zwei Gruppen mit je 15 Kindern“, so Boulhend. Davon haben jeweils fünf Kinder je Gruppe aufgrund ihrer Einschränkungen einen erhöhten Betreuungsbedarf, wie der Blick auf die besondere Qualifikation der Mitarbeiterinnen zeigt: Krankengymnasten, Logopäden und Heilpädagogen. Zuletzt kam eine Motopädin (Bewegungstherapeutin) hinzu. „Wir fördern alle Kinder“, wirft die Leiterin dazu ein. Auch kleinere Fehlentwicklungen bei Kindern ohne Behinderung – zum Beispiel beim Sprechen oder in der Motorik - sind damit im Blick. Ein fester Tagesablauf gibt den Kindern eine Struktur.
Einrichtung hofft auf eine neue U3-Gruppe
Brüche und Veränderungen in der inhaltlichen Arbeit gab es in den 25 Jahren wenige. Neue Mitarbeiterinnen setzten immer wieder andere Impulse, doch die Struktur blieb. Allein das Kinderbildungsgesetz (KiBiZ) von 2007 riss ab August 2008 ein Loch in die Vereinskasse. Grund: Erzieherinnen im Anerkennungsjahr, die von Anfang an die Arbeit finanzierbar machten, wurden nicht mehr unterstützt. Die Refinanzierung der Leitungsstelle wurde um die Hälfte gekürzt. Boulhend: „Wir haben es trotzdem im Verein und in der Einrichtung geschafft, die Arbeit qualitativ gut weiterzuführen.“ Für den Sommer 2013 hofft die Einrichtung auf eine neue U3-Gruppe. Die Verhandlungen dazu laufen derzeit mit dem Jugendamt.
„Dem Verein gehören 42 aktive Mitglieder an“, erklärt die Vorsitzende Maren Wicking. Diese bringen sich auch inhaltlich mit ein. Zum Beispiel wechseln sich Eltern am Mittwochnachmittag bei der Betreuung ab. „Die Erzieherinnen können so gemeinsam die wöchentliche Teamsitzung machen“, erklärt Elternrätin Karin Beckmann. An jedem zweiten Samstag im Monat gibt es zudem einen Aufräumtag zusammen mit den Eltern.
Ehemalige sind zum Jubiläumsfest geladen
Das Jubiläumsfest wird groß gefeiert. „Viele Ehemalige haben wir dazu eingeladen“, freut sich Wicking. Beckmann organisierte mit einem fünfköpfigen Team die Aktionen. Weitere 24 Eltern und die elf Mitarbeiterinnen wirken außerdem mit.