Werne. . Verwaltung möchte an Offener Tür festhalten. Mehr Geld gibt’s frühestens 2014

Eines ist eigentlich schon vor dem Informationsabend klar, zu dem Pfarrer Karsten Limpert Vertreter aus Politik, Verwaltung und Kirche ins Erich-Brühmann-Haus eingeladen hat: Mehr Geld für Offene Tür würde es auf die Schnelle kaum geben. Als Erfolg darf die Veranstaltung dennoch eingestuft werden. Immerhin können die Verantwortlichen der Jugendarbeit in der Ev. Kirchengemeinde Werne noch einmal darauf aufmerksam machen, wie wichtig ihre Arbeit für den Stadtteil und wie groß die finanzielle Not ist. Und die Signale, die von den Entscheidungsträgern an diesem Abend ausgehen, lassen durchaus hoffen.

Dass es um das Jugendzentrum finanziell nicht zum Besten bestellt ist, macht Karsten Limpert gleich zu Beginn der Veranstaltung noch einmal deutlich: „Es kneift an allen Ecken und Enden. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand.“ Wie bereits berichtet, werden rund 35 000 Euro jährlich zusätzlich benötigt, um den jetzigen Standard der Jugendarbeit auch weiterhin gewährleisten zu können. Die 144 500 Euro, die die Offene Tür Werne laut Jugendförderplan jährlich bekommt, gehen komplett für die Personalkosten drauf. Die laufenden Kosten sind damit noch nicht gedeckt. Durch Spenden, Kooperationen, Fördermittel für Projekte und viel Kreativität habe man sich bisher so einigermaßen über Wasser halten können, berichtet Pfarrer Limpert. Doch auf lange Sicht sei das nicht zu schaffen.

Ein Problem, dessen sich die Verwaltung durchaus bewusst ist. Nur: Es fehlen die Mittel. Der vom Rat beschlossene Jugendförderplan gelte bis 2014. „Da kommen wir nicht drumherum“, sagt Dolf Mehring, Leiter des Jugendamtes. Wie wertvoll die Jugendarbeit in Werne ist, weiß er. „Deshalb ist es uns auch wichtig, diese Angebote wie hier in Werne zu erhalten. Wir müssen nur gucken wie.“

Je schlechter die Lage, desto mehr Geld wird in die Hand genommen

Schon jetzt stecken Mehring und seine Mitarbeiter mitten in der Vorbereitung auf den neuen Jugendförderplan. „Wir müssen schauen, wie sich die Schwerpunkte verlagert haben. Ob wir die Offenen Türen weiter wie bisher fördern oder ob wir an einigen Stellen etwas reduzieren bzw. an anderen Stellen etwas draufpacken können. Das wird eine richtige Herausforderung.“ Sicher sei: Je schlechter es in einem Stadtteil um die Kinder- und Jugendarbeit bestellt sei, umso mehr Geld würde man auch in die Hand nehmen. Und in Werne, das lässt Mehring durchblicken, sehe es nicht allzu rosig aus.

„Werne ist Problemstandort, was die Jugendarbeit betrifft“

Dieser Meinung ist auch Bezirksbürgermeister Norbert Busche. „Werne ist durchaus ein Problemstandort, was die Jugendarbeit angeht.“ Sondermittel für die Offene Tür sieht auch er nicht. Wohl aber die Möglichkeit, sich auf anderem Wege Geld zu beschaffen. „Man kann auch in der Bezirksvertretung Anträge auf Förderung stellen. Ich helfe gerne dabei.“ CDU-Ratsmitglied Christian Haardt hofft für die Offene Tür Werne weiterhin auf Unterstützung der Verwaltung, was das Bezuschussen von Projekten angeht. Eine Hilfe, die Lothar Kessler vom Jugendamt gerne in Aussicht stellt: „Bei 2000, 3000 Euro helfen wir gerne. Mehr ist leider nicht möglich.“