Langendreer. . In der Turnhalle am Leitenhaus wird die Kampfkunst Aikido gelehrt

Karate und Judo kennt eigentlich jeder – aber was ist eigentlich Aikido? Übersetzt heißt die Sportart so etwas wie „Der Weg der Harmonie im Zusammenspiel mit Energie“. Christian Drollman drückt es klarer aus: „Wir trainieren eine defensive japanische Kampfkunst.“ Seit acht Wochen baut der Aikidoka jeden Mittwochabend seine Kampfkunstarena (genannt „Dojo“) in der Turnhalle der LWL-Schule am Leitenhaus (Hauptstraße 155) auf. Das Training ist vor allem eins: sehr höflich.

„So viele wie heute waren noch nie hier“, freut sich Drollmann. Der 36-Jährige rückt noch einige Matten zurecht und stellt ein Bild des Aikido-Erfinders Morihei Ueshiba auf. „Bei ihm bedanken wir uns vor jedem Training für die Kampfkunst“, erklärt er, „das hat aber nichts mit Anbetung zu tun“. Trotzdem herrscht andächtige Stille. Alle acht Schüler, sowie der Lehrer knien nieder und verbeugen sich zweimal vor dem Bild, klatschen in die Hände und verbeugen sich noch einmal.

Dann heißt es: aufwärmen. Hüpfen, Arme schleudern und dehnen. „Das ist wichtig für die fließenden Bewegungen und Hebel“, erklärt Drollmann. Die meisten Schüler sind übrigens so neu dabei, dass sie noch nicht einmal einen passenden Anzug „Gi“ haben. „Den kann man sich holen, wenn man dabei bleiben will“, meint der Trainer. Er selbst trägt über seinem weißen „Gi“ einen schwarzen Hosenrock „Hakama“. „Den tragen nur die Lehrer“, stellt er klar.

Auf viele Kleinigkeiten muss geachtet werden

„Jetzt wollen wir euch mal in die Geheimnisse der Aikido-Kampfkunst einweihen“, eröffnet Drollman. „Die erste Übung ist so wichtig und komplex, dass man sie auch als Lehrer wieder und wieder verbessern muss“. Er umgreift die Handgelenke eines Schülers und der soll sich befreien. Klingt einfach, aber beim Nachmachen stellt man fest: Es gibt unendlich viele Kleinigkeiten, auf die man achten muss: Stehen die Füße richtig? Wo ist mein Körperschwerpunkt? Stimmt die Körperspannung? Nach und nach weiht Drollmann seine Schüler in die Kampfkunst ein. Das sieht am Anfang zwar etwas statisch aus. „Das Ziel ist es, nach jahrelanger Übung instinktiv richtige Techniken zu ‘gebären’“, erklärt Drollmann.

Obwohl es ordentlich zur Sache geht – es werden Arme verdreht und Menschen zu Boden gedrückt – ist die Stimmung friedfertig, sogar höflich. Nach jeder Übung bedanken sich die „Kontrahenten“ mit einer Verbeugung, und Drollmann gibt Tipps um die Techniken zu verfeinern. Schnell merkt man, wie effektiv und durchdacht die Hebel und Griffe sind. Später gibt es auch Übungen mit Schlägen, Holzschwertern und Stöcken.

„Es ist toll, auch einmal Lehrer zu sein“, gibt er zu. In Dortmund trainiert er selber bei höherrangigen Aikidoka. Richtig höflich mit einer Verbeugung vor dem Bild von Morihei Ueshiba geht das Training, an dem auch zwei Frauen teilnahmen, zu Ende.

Hier geht’s zum Aikido-Training:

Mittwochs von 20 bis 21.30 Uhr öffnet Christian Drollmann sein Dojo für Kampfkunst-Interessierte. Die Vereinsmitgliedschaft kostet 20 Euro im Monat. Bei entsprechender Nachfrage will Drollmann sein Angebot ausweiten. Übrigens sorgt er für Vertretung, fall er selber einmal keine Zeit hat. Weitere Infos gibt es unter www.bo-alternativ.de/aikido, Anmeldungen per E-Mail an aikido@bo-alternativ.de