Langendreer. Der Verein „Langendreer hat’s“ stellt ehrgeizige Ideen vor: vom Müser-Turm bis zum neuen Flohmarkt
Viele Projekte hat der noch junge Verein „Langendreer hat’s“ bereits angeschoben auf dem guten Weg, seinen Stadtteil attraktiver zu machen. Im Café Grabeloh hatten sich daher wieder rund 40 Leute versammelt, um eine aktuelle Bilanz zu ziehen.
Das Leuchtturmprojekt Müser-Turm stellte Paul Möller als Berichterstatter an den Anfang seiner Ausführungen. Die Landmarke zu einem Wahrzeichen Langendreers zu machen, war schon eine beliebte Idee noch bevor der Verein gegründet wurde. Erstmals war Dirk Müller, Inhaber der Diskothek „Matrix“ und Besitzer der Immobilie, bei einer Versammlung des Vereins dabei.
Der Gastronom und Konzertveranstalter sprach offen darüber, dass er (im positiven Sinne) „zu jeder Schandtat bereit“ sei und dass er den Turm wie die meisten Langendreerer auch „gern schön sehen“ würde. „Wir brauchen dringend Büros“, berichtete Zimmer aus der eigenen Arbeit. Die 14 fest angestellten Mitarbeiter seiner Firmen sollen im Turm untergebracht werden. Der Bauantrag für drei Lofts ist bereits genehmigt.
Zimmer rechnet damit, dass er 500 000 Euro investieren müsse für den Ausbau der Lofts, einen eigenen Eingang und einen separaten Außenaufzug. Und er fügt an, dass der „Turm auch Bochums höchster Biergarten werden könnte.“ Noch ist das reine Zukunftsmusik, aber in den Ohren der Langendreer-Aktivisten klingt dies schon gut.
Auch der Flohmarkt auf dem Gelände des ehemaligen Containerterminals im Bereich Bonackerweg/Hasselbrink-/Dördelstraße nimmt Formen an. „Die Bahn hat uns die Nutzung erlaubt“, freuen sich Alfred Barczik, der zweite Vorsitzende, und sein Teamkollege André Lipinski, der nicht erst als Dorfmeister am Alten Bahnhof einige Erfahrung mit Flohmärkten sammelte. „Es müssen Bauzäune aufgestellt werden“, so Barczik, „und wir müssen gewährleisten, dass Baufahrzeuge durchfahren können.“
Malermeister Horst Lindemann wird in vier bis sechs Wochen einen ersten Beitrag zur Verschönerung des Stadtteils leisten: Er renoviert kostenlos die Fassade des Hauses Alte Bahnhofstraße 73. Auf den Verein und den Stadtteil aufmerksam machen bald die Fassade von Günter Unger an der Ecke Neggenborn/Unterstraße, eine Fläche am ehemaligen Bahnhofshotel „Burghof“ und über dem Reisebüro am Markt. Das findet Paul Möller „höchst erfreulich.“
Die Gestaltung von oft hässlichen Stromkästen soll den Kiez ebenso verschönern wie die Optimierung der Einfallstore: In Kooperation mit dem Jugendamt könnten etwa junge Graffiti-Künstler die Verschönerung des Tunnels am S-Bahn-Haltepunkt Langendreer übernehmen.
Das „Aufhübschen“ der Baumscheiben, das sich viele Bürger und Geschäftsleute wünschen, entpuppt sich indes als schwierig, weil die Stadt solche Maßnahmen genehmigen muss.