Langendreer. . In der Patientenbibliothek des Knappschaftskrankenhauses in Langendreer werden Bücher nicht nur geliehen, sondern auch getauscht

Wie du mir, so ich dir – aber mal ganz anders: Ein solches Angebot gibt es jetzt in der Patientenbibliothek des Knappschaftskrankenhauses in Langendreer.

Denn neben der üblichen Ausleihe steht dort jetzt ein großes Regal mit Büchern, die man einfach so mitnehmen kann – ganz ohne Eintrag in der Ausleihkartei.

Im Gegenzug stellt man dafür lediglich ein neues Buch, das man selbst gern gelesen hat und an dem sich ein anderer erfreuen könnte, in das Regal hinein. Das Genre ist egal: Hauptsache, die Bücher sind keine ollen Schmöker mit Eselsohren und übriggebliebenen Brötchenkrümel, die niemand mehr lesen möchte.

Den Grundstock für die literarische Tauschbörse legte die Bochumer Autorin Edda Minck alias Gabriele Brinkmann. Während einer Lesung im Knappschaftskrankenhaus wurde die Idee geboren. Da Edda Minck nämlich nicht nur gerne schreibt, sondern auch selbst gern Krimis liest, entstand die Anregung für einerumfangreichen Bücherspende.

Spende in mehreren Kartons

Und diese folgte gleich in mehreren Kartons, darunter Werke wie der Krimi von Anna Porter „Mord auf der Buchmesse“ oder der historische Roman von David Liss „Die Falschspieler“. „Weil wir öfters mal Anfragen haben von Menschen, die ihre Bücher in gute Hände abgeben wollen, haben wir diese Spende zum Anlass genommen, uns Gedanken für ein Konzept zu machen“, erzählt Dagmar Moldenhauer von der Krankenhausbibliothek.

In die normale Ausleihe mit aufnehmen wollte sie die vielen Bücher aber nicht, schließlich verfügt die Patientenausleihe mit ihren rund 3000 Werken kaum über Hardcover, sondern hauptsächlich über Taschenbücher. Denn diese sind für bettlägerige Patienten besser zu handhaben.

Kurzerhand wurde ein schickes Regal gekauft, an zentraler Stelle in der Bibliothek aufgebaut, die geschenkten Stücke hineingestellt – und nun kann jeder vorbeikommen, ein eigenes Buch abgeben und ein anderes mitnehmen. „Das muss aber nicht immer strikt im Verhältnis Eins zu Eins sein. Da drücken wir auch mal ein Auge zu“, meint Dagmar Moldenhauer, die auf rege Beteiligung von Bochumer Leseratten hofft.