Langendreer. Das neue Angebot soll im kommenden Jahr eingeführt werden. Informationsabend für Eltern am Samstag

„Die Eltern im Stadtteil stimmten bei einer Befragung zur Einführung der Gemeinschaftsschule in 2010 für das Unterfangen“, erklärte Lehrer Michael Post von der Albert-Schweitzer-Ganztagsschule (ABS). Nun hoffen Post und Schulleiter Bernhard Giese, dass das Elterninteresse an der neuen „Sekundarschule Bochum-Ost“, die zum Schuljahr 2012/13 beginnen soll, ebenso groß ist.

Zunächst soll es dazu weitere Informationen geben: Am kommenden Samstag, 10. Dezember, wird das Konzept für die neue Schulform in der Mensa der ABS, Stiftstraße, von 9.30 bis 12.30 Uhr vorgestellt.

In der Schulpolitik sowie an den beiden teilnehmenden Schulen – Albert-Schweitzer und Franz-Dinnendahl-Realschule – wurden schon alle Weichen dafür gestellt: die „Sekundarschule“ soll Ende August am Standort Stiftstraße als Ganztagsangebot (bis 16 Uhr) starten, vorausgesetzt es gibt genügend Anmeldungen.

Zur Vorbereitung bildete sich im Jahr 2010 von beiden Schulen ein gemeinsamer Arbeitskreis. Die Fäden dafür liefen bei Post zusammen. Den Schulen geht es darum, durch ein „längeres, gemeinsames Lernen“ (so das Motto), die Schülerinnen und Schüler noch mehr zu fördern. Das detaillierte Konzept wird bis Ende des Jahres bei der Stadt eingereicht.

Es geht auch darum, ein neues Schulprofil zu entwickeln. Letzteres gilt vor allem für die Hauptschule. „Wir benötigen einen Neubeginn, um weiterhin zukunftsfähig zu sein“, gibt sich Giese selbstkritisch. An der Realschule ist der „Sog“ des Gymnasiums sowie der Gesamtschule bei zurückgehenden Schülerzahlen ebenfalls zu spüren.

Was bietet die Sekundarschule? „In der fünften und sechsten Klasse lernen die Jugendlichen im Klassenverband“, so Post. In den späteren Schuljahren bis zur 10. Klasse gibt es eine Kernlerngruppe, damit die sozialen Beziehungen stabil bleiben. Die Kernfächer Deutsch, Englisch und Mathematik werden weiter gemeinsam unterrichtet, während es bei anderen Fächern ab der 7. Klassenstufe zu einer Differenzierung nach Neigungen kommt. Zum Beispiel im naturwissenschaftlichen Zweig oder im Bereich Arbeitslehre.

Eine Einzelförderung der Schüler soll es auch geben. Während bei Schwächeren gezielt auf deren Probleme eingegangen wird - zum Beispiel Lese-Rechtschreibschwäche -, wachsen stärkere Schüler durch vertiefende Angebote und durch das Fördern ihrer Lehrkompetenz. Post: „Wir wollen, dass die Schüler auch durch Gleichaltrige lernen.“

Die Schüler werden im Ganztag von 8 bis 15 Uhr in Klassen bis zu 25 Schülern unterrichtet. Jede Klassenstufe soll es nur 3- bis 4-zügig geben. Giese: „Wir bekommen ein überschaubares System mit höchstens 600 Schülern.“

Alle Schüler sollen einen qualifizierten Schulabschluss erhalten. Kooperationsverträge mit der Lessingschule, der Willy-Brandt-Gesamtschule sowie verschiedenen Berufskollegs stellen den Übergang in die gymnasiale Oberstufe sicher. Alle Schüler erhalten zudem eine Berufsorientierung als Teil der persönlichen Förderung.

Die Lehrer aus beiden Schulformen bringen in die Sekundarschule ihre Kompetenzen ein. „Wir haben die intensive Berufsförderung sowie Arbeitslehre und Technik,“ erklärte Giese. Die Realschule hat wiederum Stärken bei der Lehre in den klassischen Schuldisziplinen.

Die Politik und die Verwaltung ist ebenfalls gefordert, damit die Sekundarschule Zukunft hat. Der Schulleiter: „Vieles geht nur, wenn die Ressourcen stimmen.“