Werne. . Nach Starkregen muss die Jugendeinrichtung im Erich-Brühmann-Haus auf andere Räume ausweichen

Die Rückkehr aus den Ferien hatte sich Pfarrer Karsten Limpert von der evangelischen Gemeinde sicher ganz anders vorgestellt. „Die Offene Arbeit unserer Jugendeinrichtung im Erich-Brühmann-Haus ist derzeit nicht möglich“, erklärte er nun. „Wir sehen zu, die anderen Räume für die Hausaufgabenhilfe und die Gruppen zu öffnen.“ Das Jugendamt wurde informiert.

Grund: bei Gewitter und dem Starkregen liefen der große Disco- und Spieleraum und ein Büro auf der Jugendetage unter Wasser. Trotz des sofortigen Einsatzes von 25 Jugendlichen, Mitarbeiterinnen und weiteren Helfern aus der Gemeinde konnte nicht verhindert werden, das Wasser in den Estrich einsickerte.

Am nächsten Tag wurden acht Trockenmaschinen aufgestellt, die seitdem mit lautem Lärm ihre Arbeit verrichten. „Nach jetzigem Stand werden sie noch bis Ende September im Einsatz sein“, meint Limpert. So stehen nicht nur die beiden Räume nicht zur Verfügung, in den anderen ist wegen des Krachs auch Arbeiten und Spielen kaum möglich.

„Das Wasser stand zwischenzeitlich gut zehn Zentimeter hoch“, erinnerte sich Leiterin Andrea Stedefeld. Das Wasser sickerte unter den Türen durch. Draußen im Atrium, so zeigt ein Rand auf den Türen und der Mauer, war es bis zu 30 Zentimeter hoch. „Da kam ein richtiger Sturzbach von der Treppe zur Lütge Heide herunter, der nur von einer Wasserrinne, die wir nach dem letzten Wassereinbruch in 2007 einbauen ließen, etwas gebremst wurde“, berichtet Limpert. Problem zudem: die Gullis fassten die Wassermengen nicht mehr.

Alle Aktiven arbeiteten bis etwa 1 Uhr früh, um die Räume oberflächlich trocken zu legen. Danach arbeiteten drei Wochen die Trockner, für die extra Löcher in den Estrich gebohrt wurden. Die Mitarbeiter fuhren im Anschluss mit Kindern und Jugendlichen zunächst auf eine geplante Freizeit und anschließend war das Haus sowieso zu. „Wir mussten zum Teil feuchtes Material mitnehmen“, schildert Stedefeld.

Das Haus wird derzeit von bis zu 80 Kinder und Jugendlichen pro Tag besucht. Vor allem für die Kinder mit Migrationshintergrund sei das Haus ein wichtiger Ort, um die Freizeit sinnvoll zu verbringen, so der Pfarrer. Derzeit rechnet er mit einem Schaden von gut 8 000 Euro. Gegenüber 2007 kam das Haus damit glimpflich davon. Damals drang das Wasser von der Lütge Heide wie auch von der Kreyenfeldstraße ins Haus ein.

Das Jugendhaus der Offenen Tür in der unteren Etage des Hauses öffnete am 1. Dezember 1981 seine Pforten. Seitdem ist es zu einem wichtigen Anlaufspunkt für die Kinder und Jugendlichen im Stadtteil geworden. Dazu bei getragen haben auch Kooperationen mit der Offenen Ganztagsbetreuung an der Kreyenfeld-Schule und der örtlichen Jugendhilfe.