Werne. Beim ersten Sommerfest des Ludwig-Steil-Haus-Vereins nach dem Umzug aus dem Gemeindezentrum zum Ladenlokal am Hellweg

„Sie dürfen gerne mitsingen“, erklärte Wolfgang Zantow. Der musikalische Leiter des Andza-Chores rief dies den gut 200 Besuchern zu, als sein Chor beim inzwischen 48. Sommerfest des Ludwig-Steil-Hauses auftrat. Neu war daran jedoch, dass das Fest zum ersten Mal im ehemaligen Ladenlokal an der Einmündung Rüsingstraße/Werner Hellweg stattfand, wo der Ludwig-Steil-Haus-Verein nun seine neuen Räumlichkeiten eingeweiht hat (wir berichteten).

Die Einladung von Zantow nahmen die zumeist älteren Gäste gerne an: den Chanson „Rote Rosen“ von Hildegard Knef sowie den Schlager „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ aus dem gleichnamigen deutschen Heimatfilm von 1953 kannten schließlich die meisten. Beim modernen afrikanischen Lied „Kumba ja, my Lord“, das der 30-köpfige Chor ebenfalls auf der Bühne anstimmte, mußten sie hingegen passen.

Neben dem Andza-Chor traten auch der Volkschor Bochum Werne, der Männergesangsverein Einigkeit 1879 und die Hausband „Just-4-Fun?!“ auf. Der MGV war schon zum Festauftakt dran. „Mit unserem neuen Repertoire für öffentliche Feste stießen wir auf eine gute Resonanz“, freute sich deren Vorsitzender Dieter Schoss im Nachhinein. Dabei bewegte sich der Männerchor weg vom klassischen Chorprogramm zu bekannten Wander- und Volksliedern. Zu hören bekamen die Besucher deshalb zum Beispiel „Wohl auf in Gottes schöne Welt“, das Steigerlied als insgeheime Nationalhymne des Ruhrgebiets sowie zum Abschluss das „Bochumer Jungenlied“ (natürlich mit Pfiff).

Der Volkschor Werne, der im Oberlinhaus beheimatet ist, begeisterte seine Zuhörerinnen und Zuhörer wiederum mit Volksliedern wie „Immer wieder blüht die Linde, „Guten Abend“ sowie „Sag beim Abschied leise Servus“ (Paul Hörbiger). „Vor allem beim letzten Lied sangen alle mit“, freute sich Leiterin Ilse Otto, die das Lied bewusst ans Ende ihres Chorprogrammes gesetzt hatte.

Die Cover-Band „Just-4-Fun?!“ setzte zum Abschluss bei ihrem rund 90-minütigen Auftritt moderne Rock- und Popakzente. Dazu gehörten neben „Layla“ von Eric Clapton unter anderem „Hope of Deliverance“ (Paul McCartney & The Wings) sowie „Money for nothing“ von Police. Tags zuvor spielte die Big-Band „Musikfreunde Werne e.V.“ rund zwei Stunden lang Schlager, Evergreens, Operetten-Melodien und auch Pop-Songs.

„Wir haben das traditionelle Sommerfest erfolgreich an den neuen Veranstaltungsort transferiert“, zog Kurt Mittag, der Vorsitzende Ludwig-Steil-Hauses, im Nachhinein Bilanz. Das größere Besucherinteresse als in den Vorjahren – mehr als 200 Leute immer anwesend während des gesamten Sommerfestes – spiegele das wider. „Die Erlöse aus den Vorjahren konnten wir ebenfalls ganz erheblich übertreffen“, so Mittag, nach einer ersten Übersicht. Das Geld kommt dem weiteren Ausbau der neuen Räume zu Gute.

In und an dem neuen Ludwig-Steil-Haus soll im September oder Oktober ein Wein- und Herbstfest stattfinden. Die Planungen des Ludwig-Steil-Haus-Vereins laufen derzeit schon.