Werne. . Ludwig-Steil-Haus-Verein nimmt die neuen Räumlichkeiten im ehemaligen Ladenlokal mit einem Fest offiziell in Betrieb
Abschied nehmen und neu Anfangen: Das hieß es nun zum Auftakt der 48. Auflage des traditionellen Ludwig-Steil-Haus-Sommerfestes. Der Ludwig-Steil-Haus-Verein lud zum Fest vor den neuen Räumlichkeiten - Rüsingstraße 1/Werner Hellweg - und weihte diese dabei ein.
Dem Gottesdienst kam deshalb eine Doppelrolle zu: Auftakt zum eigentlichen Sommerfest und Teil der Einweihung. Pfarrer Karsten Limpert von der evangelischen Kirchengemeinde ließ deshalb in seiner Predigt vor gut 80 Zuhörern die Auseinandersetzung um den Erhalt des gleichnamigen Gemeindezentrums in 2010 ein letztes Mal Revue passieren. „Die Beständigkeit der Kirche ist nicht verbunden mit dem Bestand an Gebäuden, sondern durch die Beständigkeit von Gottes Wort,“ erklärte er im Grundsatz.
Die Gemeinde habe aber während des Streits erfahren müssen und dürfen, so der Tenor des Pfarrers, dass Kirche nicht nur den Menschen wichtig sei, die zu den ständigen Angeboten kämen, sondern auch denen, die eigentlich nicht hingingen. Von der Kirche werde damit eine Beständigkeit erwartet und gewünscht, die im eigenen Alltag so nicht gegeben sei. „Die wirtschaftliche Krise hat aber auch die Kirche erreicht,“ so Limpert. „Auskommen mit dem Einkommen scheint das Evangelium unserer Zeit zu sein.“
Gemeindehäuser seien trotzdem wichtig, betonte der Pfarrer weiter: „Wir brauchen solche Orte, wo Gemeinschaft erlebbar ist.“ Er dankte deshalb dem Verein, dass dieser mit großem bürgerschaftlichem Einsatz die neue Räumlichkeiten hergerichtet habe, wo sich auch die Gemeindegruppen treffen dürften. Der Ludwig-Steilhaus-Chor unter der Leitung von Antje Drechsler gestaltete den Gottesdienst mit.
Viel gute Gründe „danke“ zu sagen, hatte auch Vereinsvorsitzender Kurt Mittag, als er nach dem Gottesdienst die neuen Räume eröffnete. „Die Eheleute Knurra, die uns die Räume vermietet haben, kamen uns beim Vertrag sehr entgegen und unterstützen großzügig beim Umbau des ehemaligen Rewe-Ladenlokals“, erklärte er. Zudem hätten mehrere Firmen und viele Hände tatkräftig zugepackt, so dass die Bauarbeiten nunmehr im oberen Bereich weitgehend abgeschlossen seien. Mittag: „Es ist schließlich eine gute Sache, wenn wir hier die mittlerweile 47-jährige Tradition des Ludwig-Steil-Hauses im Stadtteil mit dem 48. Sommerfest fortführen.“ Zeitlich seien deshalb die Bauarbeiten auf diesen Termin festgelegt gewesen.
Mittag erklärte zugleich: „Wir behalten auch den Namen Ludwig-Steil-Haus.“ Grund: Immer wieder habe er während der Bauphase gehört „Wir treffen uns am Steilhaus“. Da wollte der Verein diesem Bewusstsein, ins neue Steil-Haus umzuziehen, nicht entgegenstehen.
Der neue Treffpunkt des Vereins besteht vor allem aus einem etwa 110 Quadratmeter großen Mehrzweckraum, wo sich die verschiedenen Gruppen und Chöre des Vereins treffen können. Eine kleine Bühne bietet außerdem die Möglichkeit im Hause aufzutreten. Im oberen Bereiche befindet sich noch eine Küche und eine kleine Toilette. Im Keller, der sich noch im Ausbau befindet, steht schließlich eine große Toilettenanlage zur Verfügung.