Langendreer. Werbegemeinschaft will kleines, aber feines Bürgerfest mit langer Tischreihe am Alten Bahnhof koordinieren
Es ist noch ein langer Weg bis zur „langen Tischreihe“ am Alten Bahnhof – obwohl der Termin schon fast in Sichtweite ist: Am 3. Juli, in der Zeit von 10 bis 18 Uhr, soll rund um den Stern ein Bürgerfest stattfinden. „Stühle raus“ heißt der Arbeitstitel, und die Aktion basiert auf der Idee des StillLebens Ruhr 2010, das mit seinen vielfältigen Aktionen auf der A40 im letzten Juli ein Riesenerfolg war. Am letzten Donnerstag gründete sich im Rahmen einer offenen Sitzung der Werbegemeinschaft Alter Bahnhof (WAB) ein Arbeitskreis, der engagiert an die Vorbereitung des Festes gehen soll.
Die WAB hatte eingeladen, so erläuterte Schriftführer Bernd Leimann zur Begrüßung, um abzuklopfen, ob überhaupt Interesse besteht, ein solches Bürgerfest zu veranstalten. Die WAB verstehe sich in diesem Fall allerdings nicht als Veranstalter, sondern als Zuarbeiter, als Partner und „Steigbügelhalter“, der animieren und sich auch mit engagieren will.
„Die großen Feste“, so zeigte sich Leimann einleitend überzeugt, „haben sich überholt.“ Man wolle nun versuchen, ein solches Fest ausschließlich mit Leuten aus dem Stadtteil zu stemmen. „Nicht kommerziell – und auch nicht über den kompletten Alten Bahnhof.“ Nicht ganz klein, aber möglichst besonders fein.
Es wird eine Bühne geben, auf der, wie in den Vorjahren, ein ökumenischer Gottesdienst den Festtag eröffnen soll. Dieser Gottesdienst ist für viele Gäste ein Muss, denn er war stets sehr gut besucht gewesen.
Die für eine lange Tischreihe nötigen Festzeltgarnituren müssen nicht umständlich besorgt werden. Die Bezirksverwaltung Ost hat sehr viele davon und stellt sie Bürgern bei Bedarf auch zur Verfügung. Auch die Kirchengemeinden am Ort signalisierten, dass bei Bedarf in den Lagerräumen noch solche „Möbel“ vorhanden seien.
Zur Bewirtung mit Essen und Getränken äußerte sich Beatrix Schulte-Gimmerthal, die Buchhändlerin aus dem Dorf: „Auf der A40 haben die Leute ihre Verpflegung selbst mitgebracht – und Firmen hatten komplette Tischreihen gemietet und anderen zur Verfügung gestellt.“ Sie war gekommen, um an dem Meeting teilzunehmen und erwähnte, dass sie im Café Cheese jetzt regelmäßig Lesungen mit lokalen Autoren machen werde.
Rüdiger Hagen vom Aromafänger unterstrich noch einmal, dass die Bewirtung auf jeden Fall aus „lokalen Quellen“ organisiert werden müsse. Dies hatte auch Bernd Leimann mit Hinweis auf die anliegenden Cafés schon vorher angesprochen. Claus „Paul“ Kondziolka, der mit seiner Instrumentensammlung schon öfter bei Stadtteilfesten vertreten war, schilderte, dass es am Alten Bahnhof eine kleine aber feine Musikszene gebe, die sich durchaus einbringen könne. Er und seine Frau Bärbel boten an, sich um Musikangebote zu kümmern, ließ aber durchblicken, dass Gruppen auch eine Gage brauchen – vor allem, wenn eine Verstärkeranlage zur Verfügung gestellt werden müsse.
Blumenhändlerin Jolanthe Heming brachte zum Ausdruck, dass sie - um der Kommerzialisierung entgegenzuwirken - bei einem solchen Fest keineswegs etwas verkaufen müsse. Pfarrer Tim Linder von der Freien Evangelischen Gemeinde konterte jedoch, dass Verkaufsstände der lokalen Unternehmen durchaus ihren Reiz haben. Heming hielt aber fest, dass man dies vorher, im Interesse aller, eindeutig regeln müsse.
Sehr vieles wird noch geregelt werden müssen, bevor sich Festgäste am Alten Bahnhof einfinden können. Für die unterschiedlichen Genehmigungen, die man für ein solches Fest braucht, holte Bernd Leimann, quasi im Handstreich, Katja Wiebecke-Nötzel, die ehemalige Zweite Vorsitzende der WAB, wieder an Bord. „Katja kennt sich da bestens aus.“