Werne. Furioses Finale des Cäcilia-Saalkarnevals mit viel mundartlichem Einschlag, schmissiger Musik und spitzen Zungen in der Bütt

„Das war das Beste, was ich in den zehn Jahren, die ich unseren Karneval mitfeiere, erlebt habe“, freute sich Karnevalsprinz Marcus I. (Spiekermann) beim großen Finale des Cäcilien-Karnevals im Pfarrheim von Herz Jesu. Er verabschiedete voller Begeisterung - zusammen mit den „Kölsche Biester“ - das große Publikum und die vielen Aktiven, die zum Gelingen des Abends beitrugen.

Die „Kölsche Biester“ mit Liane, Pia und Sandra setzten einen eindrucksvollen Schlussakt, indem sie in Kölscher Mundart und mit schnellen Rhythmen die Zuhörer von den Stühlen rissen. Begeistert fielen diese dann bei „schöne Männer“, dem „Biester-Mambo“ sowie beim Schlusslied „Kumm mir fiere Karneval“ ein. Die kleine Einlage „Wir sind Bochumer Jungen“, die Sängerin Pia nach der Karnevalsfreude der Bochumer Mädsche fragen ließ, brachte die Stimmung nur noch weiter auf Touren.

Das fast vierstündige Programm bot aber auch Einiges. Zum Auftakt der Prunksitzung sangen die Sänger des MGV Cäcilia zunächst selbst. Unter Chorleiter Marko Dumenko schunkelten sie ihr Publikum warm mit Stimmungsliedern wie „Ein Freund, ein guter Freund“ sowie „So ein Tag, so wunderschön wie heute“.

Das Motto des Abends „Saturday Night Fever“ und die 1970er Jahre ließen Prinz Marcus I. und sein Elferrat lebendig werden. Nach dem Einzug sangen sie deshalb eigene Texte zu der Melodie der Bee Gees, sowie den Songs „YMCA“ (Village People) und „Disco“. Dabei standen immer wieder der Spass an der Karnevalsveranstaltung sowie das Hochleben lassen des Prinzen im Vordergrund.

Liedermacher und Kabarettist Christian Hirdes setzte dazu einen deutlichen Kontrast. Mit dem bekannten trockenen Humor spielte er Stücke aus dem aktuellen Programm „Ein Weichei auf die harte Tour“ den „Laptop Hip Hop“ sowie „Sanifair“. Als Zugabe gab es noch zur Freude des Publikums „No woman in Kray“ dazu. Und alle sangen beim Refrain mit.

Dem feinen Humor von Hirdes fügte im Anschluss Matta von Schibulsky, „die Putze aus dem Pott“, ihren schrägen Witz hinzu. Dabei erzählte sie unter anderem, wie sie zur Erholung in einem Hotel abstieg und dabei am Pool wegen ihrer „Rubens“-Figur von Greenpeace-Aktivisten als Wal gerettet werden sollte. „Blondinen“-Witze und Jokes mit Besuchern aus dem Saal rundeten das Programm ab.

Die sieben Aktiven vom „Tanzact Fidelio“ entführten die Zuschauer – frei nach „born in the USA“ (Bruce Springsteen) – in die USA. Nach der (Bruch-)Landung in New York zu „Ich war noch niemals in New York“ (Udo Jürgens) ging es dann rasant weiter gen Westen entlang der „Route 66“ (Chuck Berry) bis nach Las Vegas. Da hieß es dann – die Beine schwingend im glitzernden Kostüm der Samba Tänzerinnen – „Let’s dance“.

Die Cäcilienfunken, die sich inzwischen auf 15 Frauen verstärkt haben, ließen in ihrer Musikrevue das Jahr 2010 Revue passieren. Aufs Korn nahmen sie dabei mit „Wer soll das bezahlen?“ unter anderem die Finanzkrise in Griechenland und den späteren europäischen „Schutzschirm“. Zu „Theo, wir fahr‘n nach Lodz“ bekam auch noch Ex-Minister Karl-Theodor zu Guttenberg als „Depp bei seiner Promotion“ sein Fett weg. An große Abschiede erinnerten die Frauen außerdem, zum Beispiel für VfL-Chef Werner Altegoer.

„Wir wollten das traditionelle Programm beim Cäcilien-Karneval mit etwas Neuem weiter beleben.“, erklärte Karnevalspräsident Knut Slowikow zum Auftritt der „Kölsche Biester“ beim Gemeindekarneval.

Der neue Festausschuss lud deshalb die Frauen als abschließenden Höhepunkt der Prunksitzung ein. Die Begeisterung der Besucher bestärkte diesen Entschluss.