Langendreer. . Hagebaumarkt-Seniorchef Friedrich Ziesak will an der Hauptstraße auch „Flora-Land“ und Baustoff-Center ansiedeln

Eine ganz klare Orientierung in Richtung Fachmarkt strebt Seniorchef Friedrich Ziesak an für sein neues Projekt auf der Brache gegenüber dem Opel-Werk an der Hauptstraße. Bereits im März 2009 hat er mit einer seiner Gesellschaften das 73 690 Quadratmeter große Gelände gekauft, auf dem 24 000 Quadratmeter Verkaufsflächen geplant sind. Eine Grobplanung steht, die Genehmigung ist noch auf dem Weg durch die politischen Gremien, aber alle Beteiligten gehen davon aus, dass das Projekt auch realisiert wird.

„Die Verlagerung des Betriebes ist dringend notwendig, da am alten Standort keine Entwicklungschancen bestehen und keine Anpassung an die aktuellen Marktstrukturen möglich ist“, sagt Friedrich Ziesak. Er möchte die Betriebsgröße und das Marktkonzept an die Wünsche der Kunden und die Anforderungen der Zukunft anpassen. Als ein seit nunmehr knapp 75 Jahren im Bochumer Osten angesiedelter Familienbetrieb sieht der Inhaber auch eine besondere Verantwortung für seine zum großen Teil langjährig beschäftigten Mitarbeiter.

Der neue Markt soll die bestehenden Arbeitsplätze sichern und die Mitarbeiterzahl wird noch erhöht. Hier sieht Ziesak die Chance sich von den Wettbewerbern aus den umliegenden Städten abzugrenzen. Neben der guten Fachberatung soll der Kunde zukünftig ein vollständiges Sortiment vorfinden, dass eine Lösung für alle Renovierungsbereiche abdeckt.

Wenn der Hagebaumarkt Ziesak wie geplant 2013 in seine neuen Hallen umzieht, wird es dort ein auch optisch dreigeteiltes Angebot geben: Neben dem Hagebaumarkt soll dort ein „Flora-Land“ entstehen und ein Baustoff-Center mit Drive In-Möglichkeit. „Wir werden uns durch Fachmärkte ganz klar abgrenzen gegen das übliche Baumarkt- und Warenhauskonzept“, erläutert Ziesak, der das Riesenprojekt mit seinen Kindern Anja und Michael in Angriff nimmt. „Es geht uns um hohe fachliche Kompetenz in verschiedenen Bereichen, so wie wir das in Oberhausen bereits praktizieren.“

Dort gibt es z.B. einen Außendienst für den Garten- und Landschaftsbau. Was sich in der Branche deutlich abzeichnet, ist eine starker Trend weg vom guten alten „Do it yourself“-Konzept hin zum „Do it for me“. „Man fragt uns mehr und mehr auch nach Handwerker-Dienstleistungen“, erklärt Ziesak.

Der Einzugsbereich des neuen Kompetenz-Zentrums der Firma Ziesak wird bis nach Castrop-Rauxel und Dortmund-Kirchlinde reichen. „Dort gibt es eine Unterversorgung.“ Aber Ziesak zählt auch Stiepel, Wiemelhausen, Harpen und Kornharpen zu seinem unmittelbaren Einzugsgebiet. Die „klassischen Baumärkte“ wie Hellweg und Praktiker, so sagt er, „haben zum Teil Personal eingespart, was den Kunden nicht gefällt, die sich dann oftmals dahin orientieren, wo es noch eine gute Beratung gibt.“

Die Immobilie zwischen Wallbaumweg und Heerbusch, in der sich der Hagebaumarkt noch eine ganze Weile befinden wird, soll nach dem Freizug umgenutzt werden. Die Vermarktung des „Altstandortes“ ist für Familie Ziesak nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht von hoher Bedeutung, auch aus städtebaulicher Sicht wäre ein langfristiger Leerstand der Immobilie nicht wünschenswert.

Denn der Masterplan Einzelhandel schreibt vor, dass dort kein Einzelhandel entstehen darf. Insofern denkt man in der Familie Ziesak beispielsweise über Fitness-Studios, oder Fachgeschäfte für Autoteile, Auto- oder Großhandel nach.