Langendreer. Bezirksbürgermeister Norbert Busche unterstützte die Pläne schon in der Bürgerversammlung
Auf das große Gelände gegenüber dem Opel-Werk an der Hauptstraße möchte der Hagebaumarkt Holz Ziesak umziehen und dabei seine Betriebsgröße den Forderungen der Zukunft anpassen. Bevor ein Bauantrag für die neuen Hallen auf der Industriebrache gestellt werden kann, muss jedoch der interkommunale regionale Flächennutzungsplan (RFNP) geändert werden, der erst im Mai 2010 in Kraft getreten ist. Heute wird die Vorlage für den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 923 in der Bezirksvertretung beraten (15 Uhr, Amtshaus Langendreer).
Zur frühzeitigen Beteiligung von Behörden- und Bürgern hat es eine Info-Veranstaltung im Sitzungssaal des Amtshauses gegeben. Eine Reihe von Kommunalpolitikern und ein, zwei interessierte Bürger waren gekommen, um sich über das Projekt und das Verfahren zu informieren. Bochum, Essen, Mülheim, Gelsenkirchen, Oberhausen und Herne – diese Kommunen bilden seit einiger Zeit eine Planungsgemeinschaft. Auf Basis des alten Flächennutzungsplanes hat man ein gemeinsames Bauleitverfahren erarbeitet.
Inzwischen sind für den RFNP insgesamt ein Dutzend nachträgliche Änderungsverfahren eingeleitet worden. Alles konkrete Baumaßnahmen, die bei Aufstellung des RFNP noch nicht bekannt waren.
Am 17. Februar endete die frühzeitige Behörden- und Bürgerbeteiligung z.B. für das Änderungsverfahren, das für die Umsiedlung der Ostbochumer Firma Ziesak erforderlich wurde.
Es wird in der Folge den Auslegungsbeschluss geben, danach die formelle Beteiligung von Bürgern und Behörden und nach deren Erörterung den abschließenden Planbeschluss, dem das Baugenehmigungsverfahren folgt. Gleichzeitig aber, so erläutert Rolf Huhn von Planungsamt, wird auch schon der Bebauungsplan aufgestellt.
Bezirksbürgermeister Norber Busche betonte in der Versammlung, dass die Firma Ziesak die Unterstützung der Politik genießt, weil es „günstig ist, eine solch gut erschlossene Fläche zu nutzen und gleichzeitig eine Brache sinnvoll zu nutzen.“ Busche erinnerte daran, dass die Fläche von Opelanern gar nicht mehr genutzt werde – „außer für Auto-Schleudertests oder als Schlafplatz für Brummifahrer.“ Er betonte, dass „wir das so schnell wie möglich realisieren wollen.“
Uwe Wagner vom Planungsamt bezeichnete die geplante Maßnahme als „zukunftsfähige Lösung“. Ziesak werde seine Verkaufsfläche von 10 000 auf 23 000 Quadratmeter vergrößern, die Parkplatzzahl deutlich erhöhen können. Das Projekt passe in das Konzept des Masterplans Einzelhandel und werde wohl auch regional Konsens finden, wobei über die „zentrenrelevanten Randsortimente“ noch diskutiert werde. Das sind die Produkte, die auch im Baumarkt angeboten werden, aber nach Meinung der „Masterplaner“ eher in das Sortiment des Nahversorgungszentrums gehören.
Welches Sortiment Ziesak am neuen Standort tatsächlich anbieten wird, ist noch offen. Ebenso die präzise Planung für die die Lage der Gebäude und der Parkplätze sowie die Anbindung an die Hauptstraße, wobei es dort ja bereits eine Zufahrt gibt. Die schon jahrelang leer stehenden Hochhäuser (Busche: „Stiftzähne“) werden fallen.