Langendreer.

Ende der 90er Jahre etwa entstanden die ersten Entwürfe zur Verlegung und Verlängerung der Straßenbahntrasse der 310 über die Unterstraße, mittlerweile hat das Projekt Fahrt aufgenommen. Zurzeit werden die Stellungnahmen im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens bearbeitet, für Mai etwa will die Bezirksregierung den Erörterungstermin ansetzen, wahrscheinlich in der Aula der Lessing-Schule. Die BoGeStra hofft auf den Planfeststellungsbeschluss noch in diesem Jahr, dann könnte schon 2012 nach der Bewilligung Baubeginn sein.

Das große Ziel: den letzten größeren Stadtteil in Bochum mit direkter Bahnanbindung aus und zur City zu versehen und Witten einen komfortablen Anschluss zur S-Bahn zu bieten. In gut fünf Jahren könnte dann die 2,5 Kilometer lange Trasse die bisherige ersetzen. Ab Unistraße ist sie über die Unterstraße bis zum Langendreerer Markt und von dort aus zum S-Bahnanschluss am Bahnhof Langendreer und in Gegenrichtung über die Hauptstraße nach Witten zum neuen Anschluss am Papenholz geplant.

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Von DerWesten

Der bisherige Gleisbereich an der Kaltehardt soll aufgenommen und als Ausgleichsmaßnahme begrünt werden. Wie auch in den anderen Bereichen Langendreers ist hier nach dem Bau eine Anpassung der Busverbindungen geplant. Die Bahn selbst soll weiter auf ihrer alten Strecke fahren, bis die neue fertig gestellt ist. Die Verantwortlichen in dem Nahverkehrsunternehmens sind fest davon überzeugt, nachdem am Betriebshof Engelsburg die angepeilte Bausumme eingehalten wurde, auch hier die veranschlagten Nettokosten von 35,4 Millionen Euro – ohne Baunebenkosten und Mehrwertsteuer – nicht zu überschreiten. Die bisherige Schätzung lag sogar noch über dieser Schwelle.

Dafür sieht die BoGeStra eine durchgehend zweigleisige Strecke vor. Eingesetzt werden sollen die neuen und angeblich sehr leisen Vario-Bahnen, die die gleiche Kapazität wie die Niederflurwagen haben und mit Multifunktionsbereichen ausgestattet sind, die Platz für Rollatoren oder Kinderwagen bieten. Die alten, hohen M-Wagen haben dann ausgedient.

Laut der standardisierten Bewertung, die die Zahl der Einwohner an der Strecke, der Schüler und der Beschäftigten berücksichtigt, ist der Nutzen höher als die Kosten. Die Bewertung soll zurzeit auf den Zeitraum bis 2025 erweitert werden. Etwa 1000 Pkw-Fahrten täglich soll die Bahn ersetzen.

Durch die gemeinsame Führung der Linien 302 (zum Bahnhof) und der 310 (zum Markt) entsteht ein Zehn-Minuten-Takt, vom Hauptbahnhof sollen gerade einmal 19 Minuten Fahrzeit anfallen, bis Witten-Rathaus dann noch einmal 16 Minuten.

Nach der Straße Auf dem Jäger und dem Ende der Bebauung dehnt sich die Entfernung bis zur Haltestelle auf 800 Meter. Überhaupt die Haltestellen: Auf der Unterstraße ist der Stopp an der Igelstraße in Mittellage geplant, damit der Individualverkehr an der Bahn vorbeifahren kann, genau wie am Markt.

Die BoGeStra-Verantwortlichen räumen ein, dass durch den Bau der Trasse etwa 20 Prozent weniger Parkplätze zur Verfügung stehen werden. In der Hauptstraße muss etwas anders gerechnet werden, denn hier werden Bäume neu gepflanzt oder neue Baumscheiben angelegt, die mehr Platz brauchen.

Zwei Änderungen sind nach Einwendungen inzwischen schon in die Planung eingearbeitet worden: der Schwenk am Markt beansprucht weniger Privatflächen als anfänglich und ein Halt an der Wernburgastraße wurde gestrichen.