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Zusammenarbeit der drei AWo-Seniorenzentren im Stadtbezirk bei den Bochumer Alzheimer-Tagen

Welche Angebote für an Demenz erkrankte Senioren gibt es in den örtlichen Alten- und Pflegeheimen? Die diesjährigen Alzheimer Tage in der Stadt zeigten das für die Senioreneinrichtungen in der Region auf. Eine Besonderheit daran war schon, dass zum ersten Mal alle drei Einrichtungen im Bochumer Osten – die beiden Häuser der Arbeiterwohlfahrt (AWo) Frieda-Nickel-Seniorenzentrum und das Alten- und Pflegeheim „Auf der Kiekbast“ sowie das städtische Haus an der Grabe-lohstraße – an einem Strang zogen. Mit einem gemeinsamen Informationsnachmittag an der Grabelohstraße zeigten sie dadurch eine breite Palette von Möglichkeiten auf, Demente zu betreuen und zu aktivieren.

Anziehungspunkte waren dabei vor allem der extra für Demente angelegte Garten, die „Wohnetage 3“ - eine speziell auf die Bedürfnisse von dementen Menschen abgestimmte Wohneinheit – sowie der Eingangsbereich. Letzterer zeichnete sich vor allem durch seine Infotafeln zum Thema aus.

Bei den fast sommerlichen Temperaturen zog der in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Fachhochschule, Fachbereich Pflege, angelegte Garten für Demente die Besucher an. „Die Projektidee dazu entstand in Zusammenarbeit mit dem Haus Ende 2007, nachdem eine Erbschaft finanzielle Mittel dafür bereitstellte“, erklärte dazu Studentin Kati Schönfelder. Vorab hatte sie das Gartenkonzept in einem kurzen Vortrag vorgestellt. „Die Grundidee war, einen Erinnerungsgarten anzulegen, der auf die Kottengärten im Ruhrgebiet zurückblicken lässt“, so Schönfelder, die derzeit ihre Diplomarbeit zum Thema schreibt. Dessen Zielsetzung beschrieb sie entsprechend mit: „die Erinnerungen der Dementen daran zu wecken, weil er Bestandteil der familiären Versorgung bis in die 60er Jahre hinein war.“

Die Rückkehr zu den Jugenderinnerungen ist damit der Bestandteil der geistigen Reaktivierung der Betroffenen. Für den Garten bedeutet das, dass er nicht nur Ziergarten mit Rosen und anderen Blumen ist, sondern auch Kohlsorten, Stachelbeersträucher und Kräuter zu finden sind. Diese werden dann wiederum durch die Küche im Hause genutzt.

Beliebte Streuobstwiese

Eine Streuobstwiese kommt hinzu. „Eine Gruppe aktiver Senioren aus dem Hause unterstützte uns bei der Frage der Bepflanzung und auch der Anlage durch ein Gartenbauunternehmen“, so Schönfelder. Gelungen sind dabei vor allem der Pavillon, der zur Ruhepause einlädt, der Wasserstein zur sinnlichen Beruhigung sowie die kleinen Beete. Für Hausbewohner wie Frieda Lehmann ist der Garten deshalb ein beliebtes Ziel.

Auf der „Wohnetage 3“ konnten die Besucher wiederum nicht nur die besondere Einrichtung – etwa mit einer Küche – erleben. Hier stellte auch Lydia Golis, Leiterin des Sozialen Dienstes im Frieda-Nickel-Seniorenzentrum am Luchsweg, auch die Aktivierungsangebote der AWo-Häuser vor. Das waren die Kochveranstaltung mit „Omas Rezepten“ sowie die Hundetherapie in Zusammenarbeit mit Trainerin Manuela Geppert. Während letztere vor allem Menschen „aktiviert“, die in ihrem Leben eine Beziehung zu Tieren aufgebaut haben, spricht das Kochen vor allem Frauen an, die das alltäglich zu Hause gemacht haben. Dabei entstand sogar ein eigenes Kochbuch, wie Sylvia Golis stolz erzählte.

Die Zusammenarbeit zwischen den drei Seniorenzentren kam durch die diesjährigen Alzheimertage in der Stadt zustande. „Beim gemeinsamen Forum aller Heimleiter in der Stadt, entstand diese Idee, als wir überlegten, ein umfangreiches stadtteilnahes Programm zu starten“, erklärte Heimleiter Theo Elvers vom Haus an der Grabelohstraße dazu. Der für die Dementen angelegte Garten am städtischen Seniorenzentrum an der Grabelohstraße legte dann nahe, das gemeinsame Projekt auch dort zu starten.