Langendreer.
An der Wilhelmshöhe formiert sich elterlicher Widerstand gegen die von der Verwaltung geforderte Schließung der Somborner Schule.
Für die zukünftige Schulentwicklung an den Grundschulen im Stadtteil müssen die Kirchschule und die Grundschule an der Somborner Straße – ein Nebenstandort der Michael-Ende Schule an der Oberstraße – geschlossen werden. Das forderte kurz vor den Sommerferien das Schulverwaltungsamt. Nach den Protesten im „Dorf“ formierte sich nun bei einer SPD-Versammlung der Widerstand an der Wilhelmshöhe.
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Schon eingangs machte der Ortsvereinsvorsitzende Heinz-Martin Dierks deutlich, wo die Probleme bei der geplanten Schließung liegen: „Wir haben hier mit der blauen Schule das letzte öffentliche Gebäude im Stadtbezirk, dass zudem in einem guten Zustand ist, ein Lehrschwimmbecken für den Schwimmunterricht hat und eine Turnhalle besitzt.“ All das hätten viele Schulen in der Region nicht, so Dierks weiter. Allerdings gäbe es zwei Probleme: „Dieses Jahr gab es nur 19 Anmeldungen. Wir sind eine Schule am Rand (des Stadtteils).“
Peter Reinirkens (SPD), der Vorsitzende des städtischen Schulausschusses, wo die zukünftigen Grundschulentwicklungspläne (inklusive Schließung) politisch beschlossen werden, zeigte im Anschluss die Gesamtproblemlage auf: „Wir haben rein rechnerisch mit über 60 Grundschulen und derzeit 2 850 Kinder, die 2010 eingeschult wurden, zu viele Schulstandorte.“ Für 2015 ginge man – die Kinder sind schon geboren – von etwa 2 700 Schülern aus, so der Referent.
Der Ausschuss will trotzdem den Vorschlägen des Schulverwaltungsamtes nicht einfach folgen. Vielmehr wurden während der Ferienzeit eigene Kriterien für die Schulentwicklung aufgestellt. Reinirkens: „Unser Ziel ist, zweizügige Grundschulen mit mindestens 180 Kindern zu erreichen.“ Der Grund dafür sei, dass es dann eine ideale Lehrerzuteilung für den Unterricht und auch eine Konrektorenstelle gebe. Die Folge: „Wir werden uns mit jedem Standort beschäftigen. Einige Schulen werden dadurch in den Prozess hineinkommen. Es ist aber noch nichts entschieden.“ Letzteres vertrat Reinirkens auch immer wieder in der anschließenden Diskussion mit den gut 100 Besuchern sowie den Ortsvereinsmitgliedern. Da gab es nämlich auch Beiträge, die betonten, die Kirchschule habe sich schon durch politische Einflussnahme aus der Schlinge gezogen.
Im Laufe der Diskussion ging es natürlich auch allen darum, die eigene Schule als Nebenstandort der Michael-Ende-Schule, an der Oberstraße, gut darzustellen. Dazu gehörte unter anderem zukünftig steigende Schülerzahlen durch den Generationswechsel im Wohnungsbestand sowie durch einige Neubauten. Hinzu kamen, dass bei der Schließung bestehende soziale Netzwerke – O-Ton: „Wir sind wie eine Dorfgemeinschaft“ – der Eltern und Kinder zerreißen würden, sowie dass örtliche Vereine entweder keine Trainingsmöglichkeiten mehr hätten oder die Einsparung durch Schließung nur marginal wäre.
Reinirkens freute sich zum Abschluss über die vielen Argumente, die positiv angekommen seien. Zugleich mahnte er kritisch an: „Wenn Sie die Anmeldungszahlen auch durch Entlastung des Hauptstandortes steigern könnten, wäre das noch besser.“ Dierks erklärte zudem mit Bezirksvertreter Manfred Vierling und Stadtrat Fred Marquardt: „Wir werden in den nächsten Wochen weiterhin für diesen Schul-Standort kämpfen.“