Langendreer. .

Beim Gesundheitstag der SV Langendreer 04 blieben die erwarteten Besucherzahlen aus. Das Vereinsleben ist in der Krise – trotzdem macht der SV 04 weiter.

„Überwinde den inneren Schweinehund – mach’ den ersten Schritt“, hieß das Motto des Gesundheitstages, den die Sportvereinigung Langendreer 04 am vergangenen Samstag auf der großzügigen Sportanlage rund um das Vereinsheim am Leithenhaus ausrichtete. Bürger aus Langendreer und Umgebung waren eingeladen, einmal hereinzuschnuppern, sich probeweise zu bewegen. Die SV04-Organisatoren boten aber auch jede Menge Informationen.

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Von DerWesten

Hans-Hermann Brunholt, Vorsitzender des Gesamtvereins, ließ sich nichts anmerken – aber er war nicht weniger enttäuscht als seine Kolleginnen und Kollegen aus den einzelnen Vereinen, die Fußball, Leichtathletik, Schwimmen, Tennis, Volleyball und Infarktsport anbieten: Man hatte sich bei Planung und Ausführung eine Menge Mühe gemacht, aber die erhofften Besucherzahlen blieben beim Gesundheitstag aus.

Es war eine Premiere, gleichzeitig der Versuch, neue Wege des Kontaktes zur Bevölkerung zu beschreiten und dabei vielleicht sogar auch neue Mitglieder zu gewinnen. In Anwendung des oben erwähnten Mottos hatten offenbar nur wenige Menschen Lust, sich überhaupt zu bewegen und den Verein zu besuchen. Sie alle deshalb als „couch potatoes“ zu bezeichnen wäre allerdings ungerecht.

Denn schon länger ist Brunholt und seinen Vorstands-Mitstreitern klar, dass sich das Sport- und Freizeitverhalten der Menschen grundlegend verändert hat. „Viele treiben heute individualisierten Sport“, hatte auch Helmut Jensen, der Ex-Vorsitzende des Radsportvereins Flottweg Langendreer schon geklagt. Man verabrede sich über das Internet oder habe eine private „Sportgruppe“.

„Es ist allerdings schon sehr schade“, ärgerte sich Horst Lindemann, Vorsitzender bei den Fußballern, „dass selbst von den gut 2 000 Mitgliedern unserer angeschlossenen Vereine kaum jemand zu unserer Veranstaltung gekommen ist.“ Bei strahlendem Wetter ließen sich die Grün-Weiß-Roten die Stimmung aber nicht vermiesen. Wirbelsäulen-Gymnastik, Kardio-Tennis, Fußball und Nordic-Walking und all die anderen Aktivitäten fanden dennoch statt – Und die Mini-Kicker ließen den Ball rollen.

Auch die Ernährungsmedizinerin Dr. Marjana Schmitter musste ihre Ausführungen nicht vor leerem Saal machen: Im Clubhaus hatte sich doch noch eine größere Gruppe von Interessenten eingefunden, die anschließend gleich zum Tanzen in die Tennishalle wechselte. Der Defibrillator musste glücklicherweise nicht eingesetzt werden, wurde aber erklärt.