Werne.

Mit einem zweitägigen Gemeindefest feierte die Herz-Jesu-Gemeinde ihr Jubiläum und erinnerte an vergangene Zeiten.

Ein Festhochamt mit Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck und ein zweitägiges Gemeindefest: die Herz-Jesu-Gemeinde feierte mit einem doppelten Patronatsfest das 100-jährige Jubiläum ihrer Kirche. Viele aus der Großgemeinde Liebfrauen wirkten daran mit. Zahlreiche Besucher kamen zudem.

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„Die Andacht und der Dämmerschoppen am Freitag mit den zwei Musikgruppen waren ein gelungener Auftakt“, zog Gemeinderatsvorsitzender Wolfgang Waga Bilanz. Die Messe und das anschließende Familienfest rund um den Gemeindesaal am Sonntag toppten das aber deutlich. So waren die Bänke im Kirchraum beim Festhochamt bis auf den letzten Platz besetzt. Das Fest bestach wiederum die gut 1000 Besucher bei gutem Wetter mit einem umfangreichen Musik- und Tanzprogramm sowie einem gelungenen Kinderfest.

In den Anfangstagen der Gemeinde, die am 1. März 1910 durch das Erzbistum Paderborn errichtet wurde und mit der Einweihung der Herz-Jesu-Kirche am 24. Juli des Jahres schon ein Zentrum bekam, fand das Gemeindeleben mindestens ebenso viel Zuspruch. „Das Leben unserer Kirchengemeinde ist hier im Ruhrgebiet natürlich untrennbar mit der Entwicklung des Bergbaus verbunden“, erklärte deshalb Waga. Das waren zunächst die Zechen Heinrich Gustav, Neu-Iserlohn sowie Amalia.

Die Werner Gemeinde war damals zunächst Teil der Langendreerer und der wenige Jahre zuvor gegründeten Kirchengemeinde Lütgendortmund. „Am 22. Oktober 1903 zelebrierte der von Linden nach Werne versetzte Vikar Engelbert Keespe eine erste Messfeier in dem vom Kirchenbauverein angemieteten Saal des Wirtes Wilhelm Wortelmann an der Herrmannstraße“, fand KAB-Vorsitzender Winfried Downar in der Chronik der Pfarrgemeinde heraus.

Der Kirchbauverein kaufte 1904 das Grundstück an der heutigen Boltestraße vom Bauern Kohlleppel und dem Brennereibesitzer Hölterhoff für 18000 Goldmark. Das erste Gebäude darauf war 1905 ein Haus für die Olper Franziskanerinnen, die bis 1963 in der Gemeinde tätig waren. Im Oktober 1907 folgte das Pfarrhaus. Die Grundsteinlegung für die Kirche geschah am 3. Oktober 1909. Pfarrer Müller aus Kirchlinde beteiligte sich daran.

Erster Vikar wurde am Tag der Errichtung der Pfarrei im März 1910 Philipp Reker aus Langendreer. Die feierliche Einweihung der Herz-Jesu-Kirche vollzog am 24. Juli 1910 Dechant Schäfer aus Herne.

Am 15 Januar 1945 wurde die Kirche bei einem Luftangriff bis auf die Außenmauern zerstört. Bis zum 1. Februar 1948 war die Kirche wieder weitgehend hergestellt.