Festakt zum 25-jährigen Bestehen des Kontaktclubs für psychisch erkrankte Menschen in der Kirchengemeinde Werne.

Wicho Herrmann

Werne. Girlanden hingen von der Kuppel des Saals herunter. Die Tische waren festlich eingedeckt. Richtig schön machte es sich der Kontaktclub für psychisch erkrankte Menschen in der evangelischen Kirchengemeinde. Grund: die Ehrenamtlichen und ihre Besucher begingen nun gemeinsam das 25-jährige Jubiläum des wöchentlichen Treffs im Erich-Brühmann-Haus. Als Gäste kamen zum Festtag dabei nicht nur Hauptamtliche der Gemeinde, der Diakonie und der Stadtverwaltung. Auch rund 100 weitere Besucher fanden sich ein.

„Normalerweise kommen zu diesem Offenen Treff nur etwa zehn bis 20 Besucher”, erklärte dazu Lydia Seim, die den Kontaktclub mitleitet. Sie ist vom heutigen vierköpfigen Leitungsteam die Einzige, die seit den Anfängen 1984 dabei. Entsprechend erfreut war sie über den guten Zuspruch für die Jubiläumsveranstaltung. Diese moderierte sie gemeinsam mit Sozialarbeiterin Gudula Unverricht vom Psychosozialen Dienst des Gesundheitsamtes Bochum. Unverricht baute damals als professionelle Partnerin den Kontaktclub mit auf und unterstützt ihn bis heute fachlich. „Unsere Praktikanten erhielten hier immer wieder spannende Praxiseinblicke und waren stets sehr willkommen”, bedankte sie sich zum Auftakt.

Die anschließenden Grußworte machten die langjährige Zusammenarbeit im Netzwerk zwischen der Kirchengemeinde sowie den städtischen und kirchlichen Partnern ebenfalls gut deutlich. So betonte Dr. Jürgen Kalthoff, Leiter des psychosozialen Dienstes, dass dieser Kontaktclub einer der ersten in der Stadt war. Dieser habe der Gesundheitsverwaltung sehr geholfen beim Aufbau eines kommunalen Netzwerkes jenseits der Klinik an der Alexandrinenstraße. Diese sei damals selbst erst vor kurzer Zeit gegründet worden. Kalthoff dankbar: „Sie helfen uns bis heute tatkräftig, unsere Bochumer Devise umzusetzen, die da heißt: Ambulante Unterstützung kommt vor stationärer Hilfe.” Und weiter: die Kontaktclubs seien die wichtigen Partner zwischen den Betroffenen von seelischen Problemen und den Therapeut, die den Menschen helfen, den Weg in den Alltag zurückzufinden.

Pfarrer Peter Scheffler von der Diakonie Ruhr würdigte bei seinem Grußwort die Arbeit wiederum aus kirchlicher Sicht. „Es ist nicht genug, schöne Gottesdienste zu feiern”, betonte er. Eine Gemeinde müsse auch im diakonischen Sinne gastfreundlich sein. Scheffler: „Der Kontaktclub hat das seit 25 Jahren getan, wie der Zuspruch zeigt.” Er habe selbst diese Anfänge des erlebt, so der Diakoniepfarrer zudem, weil er damals noch Gemeindepfarrer vor Ort gewesen sei.

Gemeindepfarrerin Gisela Estel freute sich darüber, dass sich die vier ehrenamtlichen Organisatoren des Kontaktclubs so beherzt für ihre Arbeit einsetzen und dabei so viel Lebensfreude verbreiten. Sie überreichte deshalb gemeinsam mit Günter Fischer, dem Vorsitzenden des gemeindlichen Diakonieausschusses, Blumen als Dankeschön für Christine Beckmann, Helga Brühl, Jürgen Jentsch und Lydia Seim.

Ein Betroffener meldete sich zudem mit selbst geschriebenen Reimen zu Wort. Da betonte er unter anderem: „Es gibt einen Ort, da gehen wir gerne hin. Nach dem Kontaktclub steht uns der Sinn.” So soll es auch die nächsten 25 Jahre bleiben, fanden deshalb alle Jubiläumsgäste gemeinsam bevor es zum gemütlichen Teil überging.