Langendreer. . Die Kindertagesstätten Arche Noah und Birkhuhnweg tun sich zusammen für die Menschen im Viertel. Es gab ein Kinderfest zur Zertifikatsübergabe.

Zwei evangelische Kindertagesstätten – ein Familienzentrum: So dürfen sich seit Beginn des Kindergartenjahres im August die Kita Arche Noah an der Alte-West-Straße und die Einrichtung im Gemeindezentrum am Birkhuhnweg nennen. Gemeinsamer Name: Familienzentrum Langendreer-Ost. Rund um die Michaelkirche wurde die Zertifizierung jetzt mit einem großen Kinderfest gefeiert. Rund 400 Besucher kamen. Groß und Klein hatten Spaß beim fröhlichen Treiben zwischen Hüpfburg, Spiel- und Bastelangeboten und zahlreichen Aufführungen.

Ziel: Integrative Unterstützung

Bei den Verantwortlichen aus Kirche und Stadtbezirk ist die Freude über dieses Ereignis ebenso groß. „Wir freuen uns über diese Zertifizierung sehr“, sagt Pfarrer Thomas Vogtmann: „Sie zeigt, dass die Kita nicht nur für den Nachwuchs, sondern auch für die ganze Familie da ist.“ Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche (SPD) erklärt: „In diesem Stadtteilbereich, in dem Familien – etwa an der Sonnenleite – immer wieder unter schwierigen sozialen Bedingungen leben, finde ich es gut, dass es nun eine Einrichtung gibt, die diese ganzheitlich unterstützt.

Sehr zufrieden mit dieser Entwicklung zum gemeinsamen Familienzentrum sind auch die beiden Einrichtungsleiterinnen Susanne Gosch (Birkhuhnweg) und Simone Zimmeck-Gantenberg (Arche Noah). „Mit dem neuen Status unserer Einrichtungen bieten sich große Entwicklungsmöglichkeiten für die Gemeinde wie auch für das Quartier“, sagen sie. Sie möchten dadurch ein Ort der integrativen Unterstützung und Beratung für Kinder und Familien aller Nationen, Glaubensrichtungen und gesellschaftlichen Stellungen im Wohnumfeld werden. „Wir denken, dass das am ehesten im täglichen Umgang gelingt, wenn wir zum Beispiel den Menschen in Langendreer umfassend praktische Lebenshilfe anbieten, die sich generationsübergreifend an der ganzen Familie orientiert“, so die beiden weiter.

Wie man ein Familienzentrum wird

Ein Familienzentrum zeichnet aus, dass sich die Kita durch Kooperationsverträge mit Beratungsstellen und weiteren (sozialen) Einrichtungen im Umfeld vernetzt. Dies bietet mehr Hilfe für Eltern und Kinder aus einer Hand: der Kita bzw. dem Familienzentrum eben.

Die städtische und die evangelische Familienbildungsstätte Tabea unterstützen die Elterninformation mit Referenten. Der Progressive Eltern- und Erzieherverband NRW hilft bei Veranstaltungen wie der „Väterübernachtung“. Die Amts-Apotheke berät bei Gesundheitsfragen und -Aktionen mit Kindern. So kam zum Beispiel schon der „Teddydoktor“ in die Kita.

152 Kinder aus 17 Ländern besuchen zurzeit die beiden Einrichtungen. Sie werden von 27 pädagogischen Mitarbeitenden in Voll- und Teilzeit betreut.

Ausgangspunkt für den Antrag der Kitas bei der Stadt in 2017, ein Familienzentrum werden zu wollen, waren Veränderungen in der Bevölkerung im Einzugsbereich. „Zum Beispiel gibt es mehr Familien, wo beide Elternteile arbeiten gehen und deren Kinder dadurch einen erhöhten Betreuungsbedarf haben. Mehr Alleinerziehende benötigen zusätzliche Beratung“, weiß Simone Zimmeck-Gantenberg. Hinzu kommt die steigende Anzahl von Menschen mit Migrationshintergrund. „Vor allem Zuwandererfamilien – insbesondere aus Krisen- und Kriegsgebieten – bedürfen einer verstärkten Unterstützung“, ergänzt Susanne Gosch.

Das einjährige Zertifizierungsverfahren zum Familienzentren bestanden die Kitas mit Bravour. „Wir wollen nun verstärkt ein Knotenpunkt im Sozialen Netzwerk für Familien sein“, möchten die Leiterinnen Susanne Gosch und Simone Zimmeck-Gantenberg mit dieser Aufgabe sofort loslegen.