Bochum-Werne. . Die dreitägige Party des Ludwig-Steil-Haus-Vereins zieht viele Besucher an. 15 Gruppen stehen auf der Bühne. Das familiäre Umfeld kommt gut an.

Mittlerweile – es ist bereits Abend – ist es voll geworden auf dem Parkplatz an der Rüsingstraße. Am Nachmittag sah das noch etwas anders aus. „Es war wirklich heiß heute, da ist es normal, dass erst später was los ist“, erklärt Kurt Mittag, der Vorsitzende des Ludwig-Steil-Haus-Vereins in Werne, beim Start des 55. Sommerfestes des Vereins.

Ein kleines Jubiläum also wird an diesem Wochenende gefeiert. Mittag selbst ist auch schon fast so lange dabei. Seit 1966 ist er Mitglied im Verein. In der gesamten Zeit ist das Fest kein einziges Mal ausgefallen. Nur zwei Mal wurde der Stamm-Termin verändert, wegen des Starts der Sommerferien, „aus Rücksicht auf Vereine, die zeitgleich eine Veranstaltung abgehalten haben“, erklärt Kurt Mittag.

Für jeden Geschmack etwas dabei

Bärbel Dreseler kommt schon seit einigen Jahren her, hört sich mit Genuss „die Kapellen“ (wie sie sagt) an und genießt den Tag mit ihren Freundinnen. „Die Stimmung hier ist einfach toll“, sagt sie, „mir haben die Chöre heute besonders gefallen.“

Plauderstündchen zum Kaffee (v.l.): Gerda Lübke, Grete Müller, Rosi Pistor und Vera Miosga.
Plauderstündchen zum Kaffee (v.l.): Gerda Lübke, Grete Müller, Rosi Pistor und Vera Miosga. © Svenja Hanusch

Die Live-Musik ist traditionell der Fixpunkt des dreitägigen Festes. Schlager-Gruppen, Chöre und Rock-Combos und Pop-Bands erobern nacheinander die Bühne und bedienen die unterschiedlichen Geschmäcker. „Die große Abwechslung und das familiäre Umfeld machen das Sommerfest hier zu etwas Besonderem“, weiß Sebastian Bovensiepen, der zum wiederholten Male die Technik leitet.

15 Ehrenamtliche haben in diesem Jahr die Organisation übernommen. Kurt Mittag ist dagegen etwas kürzer getreten, hat aber trotzdem gut zu tun. Gerade macht er den Soundcheck für die nächste Band „Just 4 Fun“.

Die Vorbereitungen fürs nächste Jahr

Sebastian Bovensiepen ist schon am Freitagabend mit seiner Gruppe „Still Crazy“ aufgetreten. „Die Atmosphäre war super, es hat richtig Spaß gemacht gestern“, so der Gitarrist der Rockband, die Musik der 60er bis 80er Jahre zu bieten hat. Das Publikum kommt nicht nur aus Werne, sondern aus dem ganzen Stadtgebiet und den angrenzenden Städten.

Der Ludwig-Steil-Haus-Verein

Der Ludwig-Steil-Haus-Verein richtet sein bildungspolitisches und soziales Angebot an alle Teile der Bevölkerung. Er orientiert sich dabei an der Arbeit des Pfarrers und Widerstandskämpfers im Zweiten Weltkrieg und Ludwig Steil.

Das Ludwig-Steil-Haus in Bochum existiert bereits seit 1963. Es wurde zunächst jahrzehntelang von der evangelischen Gemeinde betrieben, bevor es 2006, wegen eines finanziellen Engpasses, von dem gemeinnützigen Ludwig-Steil-Haus-Verein übernommen wurde.

Heute finden in den Räumen rund 15 Veranstaltungen pro Woche statt – darunter Senioren- oder Frauentreffen, Chor- und Bandproben oder eine Sozialberatung.

Weitere Informationen gibt’s auf ww.lsh-werne.de.

Auch Urgestein Kurt Mittag ist selbst gar kein waschechter Werner. „Ich bin erst kürzlich zugezogen – 1980. Um hier als Heimischer angesehen zu werden, müssen aber mindestens die Eltern aus Werne kommen und im Bergbau tätig gewesen sein“, sagt er lachend.

Bis 23 Uhr feiern die Werner am Samstag und auch am Sonntag ist fast den ganzen Tag wieder etwas los. Danach beginnen für Kurt Mittag, Sebastian Bovensiepen und all die anderen auch fast schon wieder die Vorbereitungen aufs nächste Jahr.