Langendreer. . Kleingärtner in Bochum-Langendreer beschweren sich über Rodungen für den Ausbau der Linie 310. Fehlender Sichtschutz stört sie am meisten.

Der Ausbau der Linie 310 bleibt weiterhin ein großes Gesprächsthema. Vor allem bei den Kleingärtnern des Kleingartenvereins Eschweg werden die Rodungen stark diskutiert. Der Grund: Die Gärten sind durch die Baumfällungen direkt betroffen, da die Kleingartenanlage an der Hauptstraße liegt, welche die Hauptschneise für die neue Linie 310 werden wird.

Zum Hintergrund: Bereits im Januar startete die Bogestra die Bauarbeiten für die Erweiterung der Linie 310 von der Nachbarstadt Witten zu dem S-Bahnanschluss Langendreer. Für diesen Ausbau wurden bereits viele Bäume auf der Hauptstraße Richtung Witten gefällt. Der Kleingartenverein liegt direkt an der Ecke zur Baroperstraße. An dieser Stelle soll von der Straße An dem Jäger bis zum Crengeldanz in Witten ein Gleiskörper für die Straßenbahn in der Mitte der Straße gebaut werden. Für diesen Ausbau soll die Straßen- und Gehwegfläche erweitert und ein Regenrückhaltebecken errichtet werden: insgesamt auf einer Fläche von gut 1300 Quadratmetern im Bereich des Kleingartenvereins.

Schlechte Absprachen

Und genau das ist den Gärtnern der Kleingartenanlage Eschweg ein Dorn im Auge. „Wir haben keinerlei Sichtschutz mehr. Und auch der Lärm der Autos hat durch die Abholzungen deutlich zugenommen“, erklärt Uwe Bollweg, Vorstandsmitglied des Vereins. Vor allem die Gärten in der ersten Reihe an der Hauptstraße seien betroffen, da der natürliche Sichtschutz wegfalle.

Ein Mitglied habe bereits den Vertrag gekündigt – ob allerdings die Rodungen der Grund gewesen seien, sei nicht klar. Auch die Absprachen mit der Bogestra seien sehr ungünstig gelaufen, so Tanja Herrmann, Vorsitzende des Vereins. „Wir wurden eigentlich vor vollendete Tatsachen gestellt. Am Abend vor den Rodungen sind wir erst informiert worden. Zwar sehr nett und ausführlich, aber leider für uns etwas zu spät – am nächsten Morgen war plötzlich alles weg.“

Wie auf dem Präsentierteller

Gerade diese Massivität der Rodungen habe die Mitglieder erschüttert. „Wir verstehen nicht, dass nicht mal einige Sträucher stehenbleiben konnten, wir sitzen quasi auf dem Präsentierteller“, so Bollweg. Auch, dass mit den Arbeiten so früh begonnen wurde, stört ihn: „Ich frage mich, warum man nicht noch etwas hätte warten können, bis man hier so radikal alles abholzt. Dann wäre uns vielleicht noch ein schöner Frühling geblieben.“

Die Bogestra kündigt an, die Straßentiefbauarbeiten im Sommer zu starten. Ende 2019 sollen die Arbeiten beendet und sowohl die Erweiterung der Linie 310 als auch das Regenrückhaltebecken fertiggestellt sein.