Werne. . Erste ausländische Musikformation Gast beim Ludwig-Steil-Haus-Verein. Frontmann Charlie Hallinan sprang schon für sechs Konzerte bei „U 2“ ein.

So muss man sich wohl einen englischen Vollblut-Musiker vorstellen. Doch es ist dann doch nicht Rod Stewart, und der Frontmann Charlie Hallinan von „Rolling Exile“ stammt ursprünglich aus der irischen Metropole Dublin. Er mixt mit seiner bunt zusammen gewürfelten Gruppe Stile und Anklänge vieler Richtungen. Diesmal auf der Bühne im Bürgertreff des Ludwig-Steil-Haus-Vereins an der Rüsingstraße, und das kam dort jedenfalls gut an.

Vorsitzender Kurt Mittag freute sich bei der Begrüßung denn auch sichtlich, mit „Rolling Exile“ die erste ausländische Band überhaupt in der „Vollmond-Rock“-Reihe begrüßen zu können. Das lockte auch nicht nur Stammgäste, die Hälfte sicherlich war zum ersten Mal hier.

Combo arbeitet an ihrem dritten Album

Die Combo, obwohl erst ein paar Monate in ihrer Besetzung zusammen, arbeitet bereits an ihrem dritten Album. Hallinan hat drei junge Virtuosen in London getroffen und zusammen gebracht: Frederico Bianco (23), Leadgitarre, Miranda Gonzaga (20), Bass, und Roarie Smith (19), Schlagzeug. Der „Kopf“ der Band ist noch etwas älter als Bono von U 2, wie er im Gespräch mit der WAZ schmunzelnd verrät: knapp über 60 Jahre.

Und mit Bono, dem irischen Sänger, Songwriter, und U-2-Gitarristen Paul David Hewson verbindet ihn ein ungewöhnliches Kapitel seiner eigenen Geschichte. Denn Bono rief bei Hallinan an, als der U-2-Drummer Larry mit einer Armverletzung ausfiel und er dringend Ersatz brauchte. Denn Hallinan kannte das Set. „Aber eigentlich wollte der bestimmt meinen kleinen Bruder Hughie haben“, verrät Charlie lachend. Und er saß dann für sechs Auftritt an der „Schießbude“ der Iren. Gelegentlich, viel zu selten, trifft man sich noch und plaudert über die „good old times“.

Zusammenarbeit ist inspirierend

Heute nennt er die Zusammenarbeit mit dem Italiener aus Udinese, der Argentinierin aus Buenos Aires und dem Engländer aus Watford, der Stadt des Clubs von Sir Elton John, „sehr inspirierend“. „Da ist eine große Energie, die könnten mit jedem zusammen spielen. Also muss da irgendwas sein, warum wir zusammen Musik machen, und das macht mich glücklich“, erzählt er überzeugend. „Und es geht sehr demokratisch zu bei uns, jeder bringt seine Ideen ein.“

Das spielt die Band tatsächlich aus, die Sologitarre übernimmt ansatzlos die Führung und schwenkt wieder ein in die oft balladenhaften Songs, die so gar nicht zum Album-Titel „Hardline“ passen wollen. Und Bass und Schlagzeug wissen sich ebenfalls in Szene zu setzen.

Sänger Charlie, stilecht in Leder-Nieten-Hose, muss mit der Begleitung keine Großen der Szene scheuen, spielt David Bowies „Heroes“ ebenso an wie „Get it on“ von T. Rex, unverkennbar, aber eigenständig interpretiert. Und der Bürgertreff geht begeistert mit.

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