Mitte. . Karnevalsfreunde Christ-König laden zur Gala-Sitzung ins „Casino“. Bei Roulette, Zaubershow und Tanz tauchen Besucher in die Glitzer-Welt ein.

Im typischen Dress eines Croupiers steht Pascal Lohof hinter dem Roulette- und Pokertisch. „Leider kein Gewinn“, sagt er und enttäuscht damit die Hoffnungen auf ein Freibier. Dagmar Bauß und Birgit Schmidt lachen dennoch. „Ein cooles Motto“, sagen die beiden, die im Charleston-Style der 1920er Jahre gekleidet sind, und schauen sich im dekorierten Saal um: Dort hängen Dollar-Scheine, übergroße Skat-Karten und bunte Würfel. Das Motto – man errät es schon: Casino Las Vegas!

Jochen Sieberin, Vorsitzender der Zwerge Christ-König, sagt: „Nachdem wir im letzten Jahr ganz britisch das Thronjubiläum gefeiert haben, sollte es diesmal etwas mehr Glamour sein.“ Dabei sei wie immer wichtig: ein selbst auf die Beine gestelltes Programm. „Ich trete als Siglinde mit Roy auf“, verrät Sieberin, der einen türkisfarbenen Anzug trägt.

Gemeinschaft ist das Tolle

Lieben den Karneval der Zwerge Christ-König: (v.l.) Raphaela Buchfink, Marie Wagner, Ingrid Becker und Ulla Keinhörster.
Lieben den Karneval der Zwerge Christ-König: (v.l.) Raphaela Buchfink, Marie Wagner, Ingrid Becker und Ulla Keinhörster.

Petra Lohof, die Teil des Bochumer Dreigestirns ist, ist an diesem Abend nicht als Bäuerin unterwegs, sondern im funkelnden Silberkleid. „Heute habe ich ein Heimspiel, die Zwerge sind mein Heimatverein“, sagt sie. Während Jan Papenheim, der schon als Kind im Verein mitwirkte, als Einhorn über die Bühne tanzt, tritt Marcus Vogel in der Travestie-Show auf. „Ich liebe Verkleiden, man schlüpft in eine andere Rolle“, findet er. Wenig später tauscht er den Casino-Anzug gegen Rock und Bluse.

Besucher schätzen das Programm

Auch Ulla Keinhörster – an diesem Abend Bonnie Tyler – ist von dem Motto begeistert. „Mein Lieblingsmotto war Hüttengaudi, aber das Casino bietet viele Möglichkeiten“, sagt sie. Sie freue sich auf ihren Auftritt. „Ich war auch schon Hillary Clinton und Ottilie Scholz“, so Keinhörster.

Sigrid Jacobowsky war noch nie in einem echten Casino, findet aber: „Die Gemeinschaft ist das Tolle, Casino hin oder her.“ Und Michael Jacobowsky weiß: „Die Besucher wissen das eigene Programm zu schätzen. Die Mischung aus Büttenrede, Sketch, Tanz und Gesang kommt einfach an.“

Das zeigten nicht zuletzt die 160 ausverkauften Karten an zwei Abenden. Volker Schriewer, der Pik, Karo, Kreuz und Ass im Gesicht trägt, bestätigt: „Die Show ist klasse. Ich habe mir drei Wochen im Vorfeld Gedanken übers Outfit gemacht.“ Heinz-Martin Dirks von der Wirtschaftsförderung, der mit seiner Frau, Landtags-Vizepräsidentin Carina Gödecke, gekommen war, sagt begeistert: „Das Fest ist jedes Jahr anders, das ist abwechslungsreich.“

In seinem Hut hat Dirks mit Skat-Karten ein kleines Detail versteckt. „Darauf zu sehen sind die Spieler vom VfL Bochum“, grinst er. Denen fehlt beim Zocken derzeit allerdings schon ein bisschen das Glück . . .