Altenbochum. . Hinter Claudia Keßler-Störzel liegt das erste Halbjahr auf dem Chefsessel in der Vels-Heide-Grundschule. Sie schwärmt von ihrem neuen Umfeld.

Ein gutes halbes Jahr ist es her, dass Claudia Keßler-Störzel die Leitung der Vels-Heide-Grundschule in Altenbochum von Waltraud Kretschmer übernommen hat. Ein Schritt, den sie nicht bereut hat. „Ich hatte mich ja vorher kundig gemacht und anschließend das Gefühl, dass ich gut hier hinpassen würde“, sagt die 55-Jährige. „Und das hat sich bewahrheitet. Ich habe eine gut funktionierende Schule übernommen mit tollen Kollegen.“

Die vergangenen 13 Jahre war Claudia Keßler-Störzel Lehrerin an einer Grundschule in Herne-Eickel. Immer wieder auch als kommissarische Schulleiterin. „Ich habe gemerkt, dass mir das liegt und habe dann eine neue Herausforderung gesucht.“ Fündig wurde sie in Altenbochum.

Wertschätzender Umgang und gutes Arbeitsklima

Auf ihr neues Umfeld angesprochen, gerät Claudia Keßler-Störzel geradezu ins Schwärmen. „Ich kenne keine Schule, in der so ein freundlicher Umgangston herrscht. Es ist schon besonders, wie wertschätzend hier alle – vom Hausmeister bis zu den Eltern – miteinander umgehen und auf ein gutes Arbeitsklima bedacht sind. Das wirkt sich auch positiv auf die Kinder aus.“

Über den guten Ruf der Vels-Heide-Schule ist Claudia Keßler-Störzel nicht überrascht. „Unsere Schule ist sehr gut eingebettet in das Wohnviertel und ist für viele Familien der Mittelpunkt. Von daher sei es ohnehin ein großes Ziel der Lehrer, auch die Eltern mit einzubinden. „Das klappt sehr gut, alle sind sehr mit der Schule verwachsen.“ Zudem gibt es einen großen Stab an Ehrenamtlichen, die etwa als Sprachhelfer für Flüchtlingskinder aktiv sind. „Meine Vorgängerin koordiniert diese Einsätze und bleibt auf diese Weise ihrer alten Schule treu.“

Ältere Schüler helfen jüngeren

Erst mit 31 Jahren für Lehrer-Laufbahn entschieden

Claudia Keßler-Störzel ist eine Spätberufene. Zunächst studierte sie Sozialwissenschaften und arbeitete dann fünf Jahre im Fernmeldeamt. Erst mit 31 Jahren hat Keßler-Störzel begonnen, Lehramt zu studieren. „Dann aber zügig“, lacht sie.

Sie sei gerne in die Grundschule gegangen, sagt Claudia Keßler-Störzel, Mutter zweier erwachsener Söhne. „Ab der achten Klasse hat es dann ein bisschen geholpert.“ Nach 30 Jahren Ehrenfeld zog sie vor drei Jahren in die Kappskolonie nach Hordel.

Großes Thema im Alltag der Vels-Heide-Schule ist der achtsame Umgang miteinander. Dafür gibt es u.a. jahrgangsübergreifende Lerngruppen, in denen ältere Schüler jüngeren helfen. „Sehr aktiv bringt sich auch unsere Schulsozialarbeiterin Christiane Große-Bley ein“, lobt Claudia Keßler-Störzel. In den Unterricht werden Entspannungs-Übungen integriert.

Viel Wert legt Claudia Keßler-Störzel darauf, auch selbst zu unterrichten. „So verliere ich die Bodenhaftung nicht“, sagt sie, die in einer dritten Klasse Englisch und Mathe gibt. 293 Kinder besuchen die Vels-Heide-Schule, aufgeteilt auf zwölf Klassen. „Das ist ganz ordentlich, wir haben relativ große Klassen“, sagt die Schulleiterin, die zudem mit schwierigen Rahmenbedingungen – zu wenig Personal – auskommen muss.

Eine Situation, die den Elan in der Schule aber nicht hemmt, sondern eher befeuert. „Hier haben alle dieselbe Blickrichtung, immer nach vorn gerichtet, immer positiv. Immer mit dem Ziel, ganz nah am Kind zu sein“, lobt die „Chefin“, die voller Überzeugung sagt: Es ist schön, wenn man gerne zur Arbeit geht. Und das tue ich.“