Laer. . Zum 27. Mal veranstaltet die Laer’sche Runde einen Martinszug durch den Ort. Für viele große und kleine Gäste ein liebgewonnener Pflichttermin.
Lichtkugeln. Die einen schnell und gradlinig, die anderen baumeln gemächlich daher. Dieses Bild bietet sich am Freitagabend an der Havkenscheider Straße, als es für die ersten Kinder "Feierabend!" heißt und sie mit Familie und Freunden um kurz nach Sechs heimgehen. Seit Fünf sind sie unterwegs.
Durch die dunklen Schrebergärten
Der Martinszug startet wie immer an der katholischen Kirche in Laer und führt die großen und vor allem kleinen Laer’schen über den Werner Hellweg und durch die Schrebergärten zum Aschenplatz des LFC Laer. „Der Weg durch die Schrebergärten ist besonders schön, da es hier dunkel ist und die Laternen voll zur Geltung kommen“, sagt SPD-Ratsmitglied Stephan Kosel, der zudem Leiter des evangelischen Jugendtreffs und der Laer’schen Runde ist. Letztere ist Ausrichterin des nun schon 27. Martinszuges. Der stattliche Schimmel, der dieses Jahr den St. Martin trägt, ist zum ersten Mal bei einem Martinsumzug dabei. Um ihn nicht zu verschrecken, läuft die Blaskapelle in großem Abstand.
Viele wählen das falsche Schuhwerk
Auf dem Platz des LFC Laer angekommen, können sich Groß und Klein auf Bratwurst, Brezel und ein wärmendes Martinsfeuer freuen. Der matschige Untergrund – es hatte zuvor geregnet – freut die Kinder, die in Gummistiefeln fröhlich umherpatschen und -hüpfen. Der Kinder Freud’ ist der Erwachsenen Not: Sie setzen vorsichtig einen Schritt nach dem anderen auf die Asche. Viele scheinen sich für eher unpassendes Schuhwerk entschieden zu haben.
Ein Ort, der schon Tradition hat
Das Martinsfest hat an diesem Ort Tradition. „Ich bin hier bereits mit meiner Tochter gewesen, als sie noch klein war. Heute ist zum ersten Mal meine Enkelin dabei“, sagt Helmut Rechner und holt darauf Würstchen für seine Liebsten, die sich am Feuer wärmen. Auch für Diana Knöfel hat das Fest Tradition. Heute ist sie mit ihren Enkeln und ihrem Mann da. „Es war immer schön hier“, sagt sie. Für Marc und Tatjana Hölper und ihren Sohn ist es das fünfte Mal.
Samstag wird ausgeschlafen
Großer Andrang – dem Regen zum Trotz
Trotz Regen kamen viele Besucher. Stephan Kosel schätzt, dass zwischen 400 und 500 Besucher den Weg zum Aschenplatz fanden.
„Wir hatten auch schon mal um die 800 Menschen hier“, so Kosel weiter. Aber Tradition ist wetterfest und so werden im nächsten Jahr wohl wieder Hunderte kommen.
Zwischenzeitlich kommt Wind auf, und das Feuer beginnt, Funken zu sprühen. Einige Kinder freuen sich und machen ein Spiel daraus. Eine strenge Frauenstimme ruft: „Nicht so nah dran!“. Die Feuerwehr sortiert das Brenngut um und bekommt den Funkenschlag schnell unter Kontrolle. Es bleiben sogar noch Zeit und Raum, um den Kindern die Ausrüstung zu zeigen, und die Kurzen auch mal im Feuerwehrwagen Probesitzen zu lassen.
Um kurz vor Sechs gehen die ersten Besucher. Viele Kinder sind müde. Ein Kind nörgelt und will nicht mehr laufen. „Morgen ist Wochenende, Du kannst ausschlafen“, sagt ein Mann tröstend.