Laer. Die VBW baut neben der Fronleichnam-Kirche eine Kita, die künftig die Caritas betreiben wird. Die Grundsteinlegung fällt anders aus als gewohnt.
Großer Bahnhof vor dem Grundstück an der Alten Wittener Straße 25: Die Vereinigte Bochumer Wohnstätten (VBW) lud zur Grundsteinlegung für die neue Kindertagesstätte (Kita) unter der Trägerschaft der Caritas. So manches bekannte Gesicht aus Politik und Verwaltung erschien. Sogar Oberbürgermeister Thomas Eiskirch.
„Wir wollen hier eine symbolische Grundsteinlegung machen“, erzählte VBW-Geschäftsführer Norbert Riffel, als er die Gäste begrüßte. „Für uns ist es wichtig, hier in diesem Stadtteil, der sich im Umbruch befindet, die soziale Infrastruktur mit zu verbessern“, so Riffel weiter. Für ihn heiße das, einen Ort für Kinder zu schaffen, an dem sie sich zu Hause fühlen.
Schwierig, einen Betreiber zu finden
Der Geschäftsführer war dafür vor allem der Caritas dankbar. „Direktor Ulrich Kemner hat uns sehr geholfen. Es war schwierig, jemanden zu finden, der die Kita betreiben will“, erklärte Riffel.
OB Eiskirch fand zunächst die Aktion cool, mit der der Grundstein später gelegt wurde. „Diese Handabdrücke (im Beton) finde ich hier passender als die übliche Kupferrolle“, sagte er. Kinder des Offenen Ganztags der Caritas von der „Bunten Schule“ (Am Neggenborn) und Norbert Riffel und weitere Gäste unterstützten ihn später bei der Aktion. Die etwa ein Quadratmeter große Betontafel mit den Abdrücken findet später im fertig gestellten Eingangsbereich Platz.
Modernes Passivhaus
Für sein Grußwort nahm der OB den bereits für den Stadtteil gestarteten sozialen Stadtumbau in den Blick. „Ich sehe für Laer durch die Isek-Prozesse (Integrierte Stadtentwicklungskonzept, Anm. d. Red.) ein großes Entwicklungspotenzial. Dazu zählt auch, mit dieser Kita die Infrastruktur zu verbessern“, erklärte Eiskirch.
Rainer Backwinkel, Technischer Prokurist der VBW, berichtete, dass es gut gewesen sei, „das Grundstück, das wir 1998 von der Fronleichnam-Gemeinde kauften, noch nicht anderweitig genutzt zu haben“.
Zur Gebäudetechnik erklärte der 51-jährige Architekt: „Wir bauen hier ein modernes Passivhaus mit einem sehr geringen Energieverbrauch.“ Erreicht werde das durch eine Dreifachverglasung der Fenster, durch eine spezielle Lüftungsanlage sowie durch eine thermische Solaranlage, so Backwinkel weiter.
„Die Kindertagesstätte passt gut zu uns, weil wir hier einen Schwerpunkt in der Stadt haben“, meinte Caritasdirektor Ulrich Kemner zum Vorhaben. Zudem ergänze sie gut das weitere soziale Engagement im Stadtteil wie etwa das neue Blomenberg-Haus hinter der Kirche, in dem seit einigen Wochen 20 suchtkranke Menschen wohnen.
Martina Wilmes und Hubert Hamann, engagierte Bürger aus dem Stadtteil, sehen in der Einrichtung ein gutes Zeichen. „Es ist gut, wenn etwas für Kinder im Stadtteil gemacht wird“, so ihre erste Einschätzung.