Bochum-Langendreer. . Freie evangelische Gemeinde zieht in die Räume der Baptistengemeinde. Noch fehlt die Baugenehmigung. Umbaukosten belaufen sich auf 800.000 Euro.

Aufbruchstimmung in der Freien evangelischen Gemeinde (FeG) Bochum-Ost (Langendreer): Die derzeitigen Räume in der Wittenbergstraße 20D werden der Freikirche zu klein. Eine neue Bleibe ist mit den Räumen der Baptistengemeinde, In den Langenstuken 10, gefunden. Nun starten die ersten Vorbereitungen für den großen Umbau.

Vorbau macht noch Probleme

„Wir sind gerade dabei zu entrümpeln“, sagt Matthias Heite, Leiter des Bauausschusses der Gemeinde. Erste Möbel werden ausgeräumt und Heizungen entfernt. Mit den großen Maßnahmen müssen die Gemeindemitglieder noch warten, denn bisher steht die Baugenehmigung noch nicht. Problematisch waren ein Eingangsbereich und ein Vorbau, die an das bestehende Gebäude aus den 50er Jahren angeschlossen werden sollten. Denn die beiden Anbauten lagen zu nahe am benachbarten Bunker.

Nun muss die Gemeinde noch einmal umdisponieren. Doch die sieht es optimistisch: „Wir denken, dass das Ergebnis am Ende besser wird als beim ersten Entwurf“, so Heite. Wahrscheinlich wird der Vorbau leicht nach vorne gesetzt und der Eingangsbereich daran angeschlossen, um das Problem zu beheben.

Umzug der Gemeinde ist bitter nötig

Dort, wo derzeit noch der Eingang ist, kommt wahrscheinlich ein Vorbau hin.
Dort, wo derzeit noch der Eingang ist, kommt wahrscheinlich ein Vorbau hin. © Joachim Haenisch

Der Umzug in die neuen Räumlichkeiten ist bitter nötig. „Es gibt viele Gründe, wo wir sagen: Wir müssen weg“, so Pastor Tim Linder. Mittlerweile sei die Gemeinde zu stark gewachsen. Auch die Kinderräume seien in „Größe eines Wohnzimmers“ und damit für 30 Kinder nicht angemessen. Nicht zuletzt sei auch die Parkplatzsituation und die Hinterhoflage an der Wittenbergstraße suboptimal.

All das will die Gemeinde in den neuen Räumen optimieren. Platz gibt es für 120 Menschen, also doppelt so viele wie am alten Standort. Große Kinderräume schaffen genügend Möglichkeiten zum Spielen, kleine Seminarräume trotz allem eine intime Atmosphäre. Und transparente Kirchenfenster geben einen Einblick ins Innere: „Wir haben nichts zu verheimlichen“, so der Pastor. Zusätzlich gibt es eine Küche, ein Behinderten-WC und ein „Aquarium“ auf der Empore, in dem Eltern mit Kleinkindern dem Gottesdienst folgen können, ohne dass Babygeschrei den Gottesdienst stört.

Spenden decken die Kosten von 800.000 Euro

Dass die FeG überhaupt an die Räume der Baptistengemeinde gelangte, grenzt für sie an ein Wunder: „Sie sind auf uns zugekommen“, sagt Linder. Wie durch einen Zufall passte alles zusammen. Geplant ist, dass die Baptistengemeinde als Verein zeitnah aufgelöst und in die FeG integriert wird. Die Räume gehen dann per Satzung an die Freie evangelische Gemeinde über.

Finanziert wird der Umbau rein auf Spendenbasis. Mit 800.000 Euro Kosten rechnet die Gemeinde. Man habe allerdings davor mit den Mitgliedern gesprochen, ob so ein Projekt auch finanziell gestemmt werden könne, so Linder. Und auch in diesem Punkt scheint die Kirche gesegnet: Regelmäßig gelangen unerwartete Spenden (bis zum fünfstelligen Bereich) auf das Gemeindekonto. Läuft es weiter nach Plan, kann der erste Gottesdienst im neuen Heim schon Ende 2018 stattfinden.

>>> Viele Nationen und alle Generationen

Die Gemeinde hat rund 60 Mitglieder und bei den Gottesdiensten jeweils etwa 90 Besucher, Tendenz steigend.

Die FeG beherbergt etwa sieben bis acht Nationen und alle Generationen bei sich. Auch im Stadtteil ist die Kirche engagiert.

Derzeit finden die Gottesdienste noch in den alten Räumlichkeiten statt: an der Wittenbergstraße 20D immer sonntags um 10.30 Uhr.