Langendreer. . Einen Monat lang erproben die Veranstalter Handwerk im urbanen Raum. Workshops sind geplant. Als Ort dient der leerstehende Sakralbau

Wie ist es möglich, handwerkliche Produktion und die Stadt oder den Stadtteil zusammenzubringen? Mit dieser Fragestellung beschäftigt sich das Forschungsprojekt „Urbane Produktion“. Nach aller Theorie wird das nun mit einem Festival ganz praktisch.

Denn einen guten Monat lang eröffnen die Veranstalter in Langendreer ein Laboratorium, in dem diskutiert und erschaffen wird. Als Ort des Geschehens haben sich die Veranstalter keinen passenderen aussuchen können: die seit acht Jahren leerstehende Lutherkirche, Alte Bahnhofsstraße 168.

Diskussionen und praktische Workshops

„Wir hatten von Anfang an das Ziel, auch etwas Greifbares im Stadtteil zu schaffen“, sagt Jan Bunse vom Verein „Die Urbanisten“. Also dient vom 16. September bis zum 19. Oktober die Lutherkirche als Ausgangsort für die verschiedensten Aktionen rund um das Thema Handwerk und Stadt(teil). Geplant sind neben Diskussionen auch ganz praktische Workshops. Das Programm ist dabei prall gefüllt. Am Sonntag, 17. September, brauen Interessierte beispielsweise Lutherbier. Am Sonntag, 24. September, lernen Workshopteilnehmer, wie man eine Pilzzucht aufzieht. Und am Sonntag, 1. Oktober, wird gemeinsam Marmelade gekocht.

Veranstalter richten ihr Büro in der Kirche ein

Bereits der Auftakt der Festivalreihe wird dem Thema gerecht: Am Samstag, 16. September, bauen die Anwesenden das Mobiliar, das die Kirche in den nachfolgenden Wochen schmücken wird, selbst zusammen. Und selbst, wenn aktiv kein Programm geplant ist, lohnt sich im Projektzeitraum ein Besuch der Kirche. Denn es ist auch geplant, dass manche der Veranstalter ihr Büro vor Ort einrichten. „Wir wollen die Leute abholen, die sich für die Materie begeistern“, so Bunse.

Ebenfalls mit dabei ist der Bahnhof Langendreer. Für den Projektzeitraum hat er mehrere Veranstaltungen geplant. Beispielsweise am Samstag, 23. September, wenn kaputte Fahrräder unter Anleitung repariert werden. „Währenddessen wird auch ein Lastenrad gebaut, dass später dem Stadtteil zur Verfügung stehen soll“, so Kristin Schwierz vom Bahnhof Langendreer. Weitere Infos unter www.lutherlab.de

>>>Infos: Wiederholung in Wattenscheid ist möglich

Für das Projekt mit verantwortlich sind das Institut Arbeit und Technik, das Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung und die Urbanisten e. V., die mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Bochum das Forschungsprojekt UrbaneProduktion.ruhr durchführen.

Wenn das Festival in Langendreer ein Erfolg wird, könnte es im nächsten Jahr in Wattenscheid wiederholt werden.