Werne. . Rund 400 Besucher kommen ins Erich-Brühmann-Haus, um zur Musik der fünf Cover-Bands abzurocken. Künstler spielen kostenlos – und aus Überzeugung.

Das Problem mit dem Bassverstärker war schnell gelöst. Schon bei den ersten Takten der Coverband EN-1 tanzten Teile des Publikums ausgelassen vor der Bühne. Sängerin Karin Wulfinghoff hatte sich erst kurz vor dem Auftritt für die Strümpfe im Leopardenmuster entschieden; sie standen ihr gut.

Die ganz Mutigen wagen sich direkt vor die Bühne. Vorteil: Hier hat man mehr Platz zum Tanzen.
Die ganz Mutigen wagen sich direkt vor die Bühne. Vorteil: Hier hat man mehr Platz zum Tanzen. © Olaf Ziegler

Mindestens 400 Besucher waren am Samstagabend ins Werner Erich-Brühmann-Haus gekommen, um den mittlerweile 20. Werner Wahnsinn zu feiern. Bei dieser Stadtteil-Party geht es immer um einen guten Zweck: 18 Jahre lang flossen die Erlöse an das Arbeitslosenprojekt Kirina (Kirchli­che Initiative Arbeit), im letzten Jahr kam das Geld der Flüchtlingshilfe zugute – was nicht bei allen Bands auf Begeisterung stieß, erinnert sich Organisator Klaus-Peter Greb.

Aktuell wurde für die Kindertagesstätten an der Eislebener Straße und Hoppetosse gerockt. Darüber hinaus soll ein Teil der Einnahmen (Eintritt 9,90 Euro) an die evangelische Kirchengemeinde Werne gehen. „Die hat uns das Erich-Brühmann-Haus jetzt 20 Jahre lang kostenlos zur Verfügung gestellt“, sagt Greb. Mit dem Geld soll der Erhalt des Hauses finanziert werden, außerdem würden soziale Aktivitäten unterstützt.

Auch Gesamtschüler treten auf

Fünf Coverbands sind angetreten, um für den guten Zweck zu rocken, was das Zeug hält; vor dem Auftritt vor EN-1 hatten Bands der Willy-Brandt-Gesamtschule ihr Können zur Schau gestellt. Es klang gut, professionell und engagiert. Klaus „Teddy“ Lachner spielt Bass bei der Band Legal Eagles Oldstars und sagt über den entgeltlosen Auftritt seiner Band: „Das ist unser Hobby. Und wir haben Spaß am Publikum.“ Die Legal Eagles Oldstars setzen sich überwiegend aus Polizisten zusammen – aktiven und ehemaligen. Lachner ist mit seinen 61 Jahren noch aktiv, sein Bandkollege Heinz-Jürgen Frank war früher bei der Kriminalpolizei. „Der ist kein Musiker, sondern Trommler“, frotzelt „Teddy“ Lachner.

„Es macht immer großen Spaß hier“

Übereinstimmend sagen die Musiker, es sei das Engagement für den guten Zweck, das die Bands bewege, aufzutreten. Und Klaus Levesque-Emden von EN-1 fügt hinzu: „Es ist einfach der Spaß an der Musik.“ Karin Wulfinghoff schmeißt ein: „Ich spiele bald in einem Bielefelder Knast.“ Wulfinghoff und Levesque-Emden sind in mehreren Bands aktiv; sie kommen aus Erwitte-Anröchte und Herdecke.

Der Ire Christopher Cassidy, seit 17 Jahren „der Liebe wegen“ in Langendreer zu Hause, ist Sänger der Band Sabowski. Er sagt auch die Bands an. „Es macht immer großen Spaß hier. Es ist immer nett. Und es ist für einen guten Zweck.“