Langendreer. . Nach einem halben Jahr Renovierung empfängt die Zweigstelle ab Mitte Januar wieder ihre Leser. Die meisten Bücher verbrachten die Zeit im Keller.

Der erste Leser war schon da. „Er wollte seinen Leseausweis verlängern“, erzählt Büchereileiterin Susanne Grimberg. Doch das war womöglich etwas voreilig, denn noch sieht es in den Räumen der Zweigbücherei an der Unterstraße schwer nach Umzug aus.

Frühestens am 16. Januar kann die Bibliothek wieder ihre Pforten öffnen. Dann liegen rund sechs Monate des Umbaus und des Umräumens hinter Susanne Grimberg und ihrem Team. „Dies ist eine aufregende Zeit für uns“, sagt sie. „Es passiert schließlich nicht oft, dass eine Bücherei ein halbes Jahr schließt und dann neu eröffnet.“

Nötig wurde dies durch die Brandschutz- und Schadstoffsanierung der Lessing-Schule. Deren naturwissenschaftliche Räume liegen direkt über der Bücherei, die daher komplett geräumt werden musste. Rund 19 000 Medien lagerten seit dem vergangenen Mai im Keller des Gebäudes – sicher verstaut und luftdicht verpackt in Rollregalen, die die Lessing-Schule zur Verfügung stellte.

Ausweichquartier kam prima an

„Das hat uns sehr geholfen“, meint Susanne Grimberg. „So mussten wir nicht den kompletten Bestand in Kisten hier raus tragen, sondern konnten einen Großteil im Keller unterbringen.“ Dass ein kleiner Aufzug in den Keller führt, schont zudem die Rücken der Möbelpacker.

Der Großteil des Bestandes wurde in den letzten Monaten in Rollregalen im Keller verstaut – und muss von dort jetzt wieder hinauf in die renovierten Räume.
Der Großteil des Bestandes wurde in den letzten Monaten in Rollregalen im Keller verstaut – und muss von dort jetzt wieder hinauf in die renovierten Räume. © Dietmar Wäsche

Rund 7000 Kinderbücher verbrachten die letzten Monate in der leer stehenden Kirchschule, in der eigens für junge Leser eine kleine Unter-Zweigstelle eingerichtet wurde, damit die Bücherei nicht komplett schließen musste. Und das Ausweichquartier kam prima an: „Die Räume waren halt recht klein, trotzdem haben wir uns dort sehr wohl gefühlt.“ Und so viele schöne Parkplätze vor der Tür: Das gibt’s an der Unterstraße nicht.

Überall wird gewerkelt und gebohrt

Die frisch renovierte Bücherei strahlt jetzt hell, überall wird gewerkelt, gebohrt und ordentlich durchgewischt. Die Unmengen an Büchern wieder sinnvoll in die leeren Regale zu sortieren, ist auch eine logistische Herausforderung. „Wir wollen den Bereich mit den Kinderbüchern etwas vergrößern und einen Schwerpunkt auf Leseförderung setzen“, erklärt die Büchereileiterin.

Warten auf den Internetanschluss

Gleichzeitig wird der Bestand an Sachbüchern schrumpfen: Damit will die Bücherei den geänderten Lesebedürfnissen Rechnung tragen. „Sachbücher werden seltener ausgeliehen“, sagt Susanne Grimberg, „weil vieles von dem, was darin steht, längst vom Internet beantwortet wird.“

Eine große Hürde wartet noch auf das Team. Denn ohne einen schnellen Internetanschluss ist eine Bücherei in heutiger Zeit nicht mehr diensttauglich. „Darüber läuft ja die ganze Ausleihe.“ Susanne Grimberg hofft aber, dass sich dies in den nächsten Tagen lösen lässt, damit es ab Mitte Januar endlich wieder heißt: Türen auf für den Lesespaß!

Tag der offenen Tür am 16. Januar

Mit einem „Tag der offenen Tür“ am Freitag (16.) will die Bücherei an der Unterstraße 71 Wiederöffnung feiern. Das Figurentheater-Kolleg ist ebenso dabei wie eine Märchenerzählerin. Der Förderverein sorgt für Kaffee und Kuchen. Beginn: 11 Uhr. Autor Alexander Steffensmeier und seine beliebte Bilderbuchkuh Lieselotte sind am Montag, 13. Februar, 16 Uhr, in der Bücherei zu Gast.