Langendreer. Verein aus Langendreer fördert alternative Heilbehandlungen während der Krebs-Therapie. Finanzielle Unterstützung rettete schon häufiger Leben.
„Wir helfen krebskranken Eltern!“ Das schreiben sich Vereinsvorsitzende Dr. Elke Tönges, ihre Vertreterin Britta Hartmann sowie Kassenwartin Katja Loch auf die Fahnen. Gemeinsam gründeten sie mit sechs weiteren Frauen 2009 den „Verein zur Unterstützung alternativer Heilbehandlungen krebskranker Mütter von kleinen Kindern“. Neuerdings werden auch an Krebs erkrankte Väter unterstützt.
Erkrankte Freundin war Anlass zur Vereinsgründung
„Der Anlass für die Vereinsgründung war die Erkrankung unserer Freundin Katrin Seifer an Speiseröhrenkrebs. Wir wollten ihr helfen, indem wir finanziell die Therapien absicherten, die ihre Krankenkasse nicht unterstützen wollte“, erinnert sich Tönges. Mit der Möglichkeit, als gemeinnütziger Verein Spendenquittungen zu schreiben, war es zudem leichter, Dritte um Hilfe zu bitten. „Solche alternativen Heilbehandlungen gehen schnell ins Geld“, weiß die 49-jährige Lehrerin der Lessingschule aufgrund dieser Erfahrung. Inzwischen förderte der Verein etwa zehn weitere Frauen.
Verein ist auf Spenden und Förderer angewiesen
Hilfe zur Selbsthilfe bietet der „Verein zur Unterstützung alternativer Heilbehandlungen krebskranker Mütter von kleinen Kindern“.
Der Verein selbst ist ebenfalls auf Hilfe durch Spender und Förderer angewiesen. Kontakt: Dr. Elke Tönges, Tel. 0234/ 6 40 70 67. Konto: Sparkasse Bochum (BIC: WELADED1BOC), IBAN: DE 34 4305 0001 0018 4114 39.
Die Hilfsmaßnahmen, die Karin Seifer zusätzlich zu der von der Schulmedizin angeordneten Chemotherapie unternahm, schlugen zunächst an. „Nach neun Monaten und ebenso vielen Chemozyklen waren die Krebszellen so weit zurückgedrängt, dass die behandelnden Ärzte zur Operation rieten“, berichtet Britta Hartmann. Leider verstarb Seifer jedoch kurz nach der Operation.
Der Verein ließ sich nicht entmutigen. „Wir kannten inzwischen weitere Frauen, die dieses Schicksal teilten“, erzählt Elke Tönges. „Bei ihnen führte unsere Unterstützung oft zum Erfolg“, freut sich Katja Loch. „Viele der Frauen überlebten, eine ist Vereinsmitglied geworden. Andere unterstützen unsere Arbeit“, so die Spielgruppenleiterin der städtischen Familienbildungsstätte weiter.
Finanzierung durch Verkaufsstände auf Festen
Das wichtigste Standbein, um die Arbeit zu finanzieren, sind Verkaufsstände auf örtlichen Events. Etwa dem Weihnachtsmarkt in Langendreer oder „Bänke raus“. „Wir treffen uns dafür etwa ein Mal pro Monat zum gemeinsamen Stricken, Nähen und Basteln“, erklärt Elke Tönges. Dankbar ist der Verein einer Reihe von regionalen Unternehmen. „Wir bekommen viele Materialien kostenfrei zur Verfügung gestellt“, so die Vorsitzende. Inzwischen gibt es auch einige ehrenamtliche Helferinnen, die dem Verein mit Werkstücken zuarbeiten.
Vielen Betroffenen fällt es schwer, Hilfe anzunehmen
Ein wichtiger Aspekt ist für Britta Hartmann, dass Betroffene die angebotene Hilfe auch annehmen: „Vielen fällt das schwer, doch genau dafür sind wir da.“ Elke Tönges: „Wir finanzieren die zusätzlichen Alternativbehandlungen, für die sich die Eltern entschieden haben – ohne Wenn und Aber.“ Einziges Hindernis ist, wie so oft, fehlendes Geld.
Um dem vorzubeugen, engagieren sich alle Vereinsmitglieder und Unterstützer gleichermaßen selbstlos für das rettende Anliegen.