Langendreer/Werne. . Die Stadtgestalter bringen eine vierte Variante ins Spiel, die Opel-Flächen in Langendreer mit der A40 zu verbinden. Straße würde nach Oespel führen.

Sind am Ende vielleicht doch aller guten Dinge vier? Drei Varianten für eine Erschließungsstraße, die die Opelwerksflächen in Langendreer mit der A40 verbinden und für eine Verkehrsentlastung sorgen sollen, hatte die Stadtverwaltung vorgeschlagen (wir berichteten). In Planerkreisen scheinbar favorisiert, von den Bürgern und Anwohnern jedoch rigoros abgelehnt wird die Nordvariante, die mitten durch den Grünzug Werner Feld führen würde. Dies hat eine Bürgerversammlung der Initiative Pro Feld, zu der knapp 500 Menschen kamen, eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die Stadtgestalter bringen nun eine vierte, durchaus interessante Variante ins Spiel.

Der Vorschlag sieht vor, eine Verbindung vom Opel-Werk II gen Osten entlang der Bahntrasse bis neben das A40-Autobahnkreuz in Oespel zu ziehen. „Die Straße ist zwar 2,1 Kilometer länger als andere mögliche Streckenführungen, dürfte aber nicht mehr kosten“, ist Volker Steude, der für die FDP und Stadtgestalter im Stadtrat sitzt, überzeugt. Probleme wie bei den drei anderen Varianten würden nicht auftreten. Zur Erinnerung: Während die Norderschließung wie erwähnt mitten durch die Natur führe, hat die Ostvariante mit Anschluss an den A40-Rastplatz Beverbach den Nachteil, dass man nur in Richtung Dortmund auffahren könnte. Und die Westroute zu A40 und A43 verläuft teils über Bahn- und Privatgrundstücke – teuer und aufwändig. Der Stadtgestalter-Vorschlag dagegen sei laut Steude gut zu realisieren.

Verwaltung prüft den Vorschlag

„Man könnte die Straße unterhalb der Bahntrasse oder auf gleicher Höhe verlaufen lassen“, erklärt er. Sie führe an der grünen Wiese und an einem kleinen Gewerbegebiet vorbei bis zur A40-Anschlussstelle Dortmund-Oespel. „Man kann dort in beide Richtungen auffahren.“ Lärmbelastung sei durch den Bahnverkehr ohnehin gegeben. Ein Knackpunkt allerdings: Die Stadt Dortmund müsste auch mitspielen.

2112 Unterschriften gegen Nordvariante

Derzeit entwickelt die Stadt ein Gesamtflächenkonzept für Werne, Somborn und einen Teil Lütgendortmunds. Ende 2016 soll dieses Konzept der Politik vorgestellt werden.

Die Bürgerinitiative Pro Feld hat aktuell 2112 Unterschriften von Gegnern der Nordvariante zusammen.
Kontakt: www.profeld.de .

Ein erstes Feedback haben sich die Stadtgestalter im sozialen Netzwerk, bei Facebook, geholt. Dieses fiel so positiv aus, dass man im Strukturausschuss einen Vorstoß wagte. Auch dort fand die Idee viel Anklang. Und nun wird der Stadtgestalter-Vorschlag als vierte Erschließungs-Variante von der Verwaltung geprüft.

Volker Steude glaubt nicht, dass die umstrittene Nordvariante durchs Werner Feld eine Chance hat. „Dafür ist der Grünzug von zu großer Bedeutung. Und auch der Druck durch den Bürgerprotest ist enorm hoch, so dass wirklich nach Alternativen gesucht wird“, ist er sicher. Umso wichtiger sei daher, auch selbst Lösungsvorschläge anzubieten: „Man kann die Nordroute nur verhindern, wenn man einen besseren Vorschlag hat.“

Dass eine weitere Erschließung zur Entlastung der Provinzialstraße nötig ist, sieht auch er so: „Der Baumarkt, Unternehmen mit vielen Mitarbeitern und Kundschaft, dazu Anlieferbetrieb – es wird künftig mehr Verkehr und Lärm geben.“ Dem müsse man Rechnung tragen. Wenn es nach ihm geht, mit einer Erschließungsstraße à la Stadtgestalter.