Werne. . Die Idee zum Begegnungscafé für Bedürftige in Werne entstand vor fast einem Jahr auf Facebook. Seither herrscht mittwochs ein reges Kommen und Gehen.

Jeden Mittwoch in der Zeit von 10 bis 14 Uhr brummt es im Jugendraum des katholischen Gemeindehauses am Hölterweg. Dann hat dort das Begegnungscafé für Bedürftige geöffnet. „Hier herrscht ein ständiges Kommen und Gehen“, sagt Helmut Rusche, einer der Mitbegründer. Er fühle sich manchmal „wie in einem Bienenhaus“.

Gemeindereferent Marcus Steiner (2.v.l.) mit dem Café-Team: Helmut Rusche, Brigitte Grzegorczyk (Mitte), Christel Löschner und Barbara Mönninghoff (
Gemeindereferent Marcus Steiner (2.v.l.) mit dem Café-Team: Helmut Rusche, Brigitte Grzegorczyk (Mitte), Christel Löschner und Barbara Mönninghoff ( © FUNKE Foto Services / Olaf Ziegler

Die Idee zu diesem Begegnungscafé entstand vor knapp einem Jahr auf Facebook, innerhalb der Werner Flüchtlingshilfe. Kurz vor Weihnachten öffnete es das erste Mal. „Wir haben überlegt, was wir für die Flüchtlinge, aber auch für alle anderen Bedürftigen tun können“, schildert Brigitte Grzegorczyk die Anfänge.

Am Ende stand der Gedanke, rund um die wöchentliche Tafelausgabe hinterm Pfarrhaus (11 bis 13 Uhr) einen Ort zum Verweilen anzubieten. „Ein warmes Plätzchen, damit die Menschen nicht bei Wind und Wetter draußen ausharren müssen, bis sie an der Reihe sind“, sagt Helmut Rusche. Denn die Waren der Tafel werden wegen des großen Andrangs nach farbigen Punkten vergeben. Wer einen roten Punkt hat, zuvor aber Grün, Gelb und Blau dran sind, kann sich etwas die Zeit im Begegnungscafé vertreiben.

Mit zehn Tassen fing alles an

Und nicht nur das. Hier finden die Gäste mitunter auch wertvolle behördliche und seelsorgerische Hilfe. Barbara Mönninghoff beispielsweise ist gerade damit beschäftigt, Flüchtlingen ein amtliches Schreiben zu erklären, während Helmut Rusche sich bei einem Syrer erkundigt, ob er etwas von seiner Familie in Aleppo gehört hat. „Leider nicht“, sagt Rusche mitfühlend, „und das nun schon seit Wochen.“ Auch Mario Wittkowski aus Werne besucht regelmäßig das Begegnungscafé. „Ich bin ein Gast der ersten Stunde“, sagt er. „Das Café ist ein wundervoller Ort. Ich habe hier viele Kontakte geknüpft und soziale Hilfe erfahren. Einfach toll.“

Kein Bezug zur Gemeinde

Marcus Steiner, Gemeindereferent in Herz Jesu, ist angetan vom Begegnungscafé. Zumal es auch aus einem Kreis außerhalb der eigenen Gemeinde entstanden ist. Immer wieder schaut er auch selbst mal vorbei.

Interessant: Zwei der ehrenamtlichen „Café-Betreiber“ sind evangelisch, einer gar ganz ohne Konfession. „Es geht uns darum, den Menschen zu helfen“, stellt Helmut Rusche klar, was für das Team wichtig ist.

Die Aufgaben sind im Ehrenamtlichen-Team klar verteilt: Helmut Rusche ist für den Kaffee zuständig, Barbara Mönnighoff hält den Kontakt zur Stadt, Brigitte Grzegorczyk kümmert sich um Einkauf und Deko (jede Woche gibt’s frische Blümchen) und Christel Löschner, die vierte im Bunde, backt Kuchen oder Waffeln.

„Am Anfang hatten wir gerade mal zehn Tassen“, erinnert sich Christel Löschner. Heute ist das Team besser ausgestattet. Auch mit einer professionellen Kaffeemaschine. „Die erste, die wir hatten, war eine für Pads von Gemeindereferent Marcus Steiner. Damit kämen wir heute nicht weit“, berichtet Helmut Rusche lachend. Denn es sind schon immer um die 50 Besucher, die das Begegnungscafé mittwochs anlockt. Bestimmt auch heute wieder.