Harpen/Ost. . Liebfrauen nimmt in Heilig Geist Harpen Abschied von Pfarrer Bernd Wolharn. Dieser durchlebt eine emotionale Achterbahn. Fast so wie in seiner Schaffenszeit.
Ganz im Zeichen des Abschieds von Pfarrer Bernd Wolharn stand gestern der Pfarreitag Liebfrauen in der Heilig-Geist-Gemeinde in Harpen. Viele Hundert Mitglieder aller der Pfarrei angeschlossenen Gemeinden waren gekommen, um Wolharns letzte Predigt zu verfolgen und ihm anschließend noch einmal persönlich die Hand zu drücken und „Auf Wiedersehen“ zu sagen.
Dass sich viele über ein Wiedersehen freuen würden, wurde gestern deutlich. Wenngleich in Wolharns neunjähriger Schaffenszeit im Bochumer Nordosten nicht alles rund lief, so überwiegen doch die Stimmen derer, die seinen Abgang bedauern. Hildegard Jäger aus Liebfrauen Altenbochum-Laer etwa, die Bernd Wolharn als Bereicherung für die Pfarrei sah: „Seine Predigten sind immer sehr interessant. Er versucht stets, auf der Höhe der Zeit zu bleiben und eine Botschaft zu verkünden.“
Dank für neue Ideen und Projekte
In Richtung Marcus Steiner hieß diese vor ein paar Jahren: Komm in unsere Pfarrei und werde Gemeindereferent in Herz Jesu Werne. „Der Bernd hat mich hierher gelockt. Schade, dass er geht. Ich habe gern mit ihm zusammengearbeitet.“ Gleichzeitig ist Steiner überzeugt, dass der neue Mann – am 1. Oktober übernimmt David Ringel – „gut zu uns passen wird“. Er setzt auf einen neuen Führungsstil, eine neue Mentalität und frischen Wind für die Pfarrei.
Darauf hofft auch Wolfgang Wage, ehemaliger Gemeinderatsvorsitzender von Herz Jesu. Seine Bilanz fällt durchwachsen aus. „Die Zusammenarbeit war sehr angenehm, doch organisatorisch verlief nicht alles optimal.“ Der Zusammenschluss der Gemeinden zur Pfarrei Liebfrauen sei aber auch schwierig gewesen, weiß Waga.
Auf diese Probleme in „den Kinderjahren unserer Pfarrei“ wies auch der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Christian Schnaubelt in seiner Rede hin: „Die ersten Jahre sind ganz besondere Jahre, aber auch die schwierigsten.“ Bernd Wolharn habe für neue Wege in der Gemeindearbeit gestanden und Begeisterung für kreative und innovative Ideen und Projekte entfacht. „Danke dafür.“
Letzter Arbeitstag: 25. September
Nächste Ziele Wolharns: Kloster, Kur und Urlaub
Am 19. Oktober 2008 trat Bernd Wolharn seine Stelle als Pfarrer im Bochumer Nordosten und als Pastor in Altenbochum-Laer an. Nun wechselt er ins Bistum Essen, wo er das Projekt „Citypastoral“ leitet.
Eine Bleibe dort hat er noch nicht. „Ich möchte aber schnellstmöglich das Pfarrhaus in Altenbochum für meinen Nachfolger räumen“, sagt Wolharn, der die nächsten drei Monate im Kloster, in der Kur und im Urlaub verbringen wird.
Dass nicht alles reibungslos lief in den neun Jahren, räumte Bernd Wolharn in seiner Predigt selbst ein: „Vielen bleibe ich etwas schuldig“, sagte er da. „Es gibt Dinge, die ich versäumt habe. Ich bitte, dies zu verzeihen.“ Zum Ende des Gottesdienstes, der auf der Gemeindewiese stattfand, bildeten Wolharns „Kollegen“ ein Spalier und applaudierten zu dessen Abgang. Eine schöne Geste.
Anschließend „musste“ Bernd Wolharn viele Hände schütteln. Auf einer Achterbahnfahrt befänden sich seine Gefühle gerade, gestand er. Wie soll das erst werden, wenn er am 25. September in „seiner“ Gemeinde Liebfrauen Altenbochum-Laer, wo er Pastor ist, verabschiedet wird? An seinem dann allerletzten Arbeitstag in Bochum.