Langendreer. . Ehrwürdiges Haus am Ümminger See soll wiedereröffnet werden. Zwei Investoren haben laut Stadt ernsthaftes Interesse an einer Übernahme.
Tag für Tag dreht Erwin Papke mit seinem Hund eine Runde um den Ümminger See. Bei gutem Wetter gern auch zwei: „Das hält fit“, meint er. Doch wenn sein Blick auf den Suntums Hof fällt, dann ist es mit der guten Laune bei ihm schnell dahin. „Wirklich schade, dass das schöne Haus schon so lange vor sich hin gammelt“, sagt er. „Dabei konnte man dort früher immer prima hingehen.“
So wie Erwin Papke geht es vielen, die am Ümminger See ein Stück Erholung suchen und dabei gern ins Restaurant gehen würden. Der Biergarten lädt zwar bei gutem Wetter zum Verweilen ein, doch das Herrenhaus und die benachbarte Scheune stehen seit über vier Jahren leer. Kurios: Ein Schild in der Tür warnt vor einem „bissigen Hund“. Ansonsten sind die Fenster verbrettert, die Türen verriegelt.
Doch das muss nicht so bleiben: Franz Kochanek, Leiter der Abteilung Liegenschaftsmanagement bei der Stadt, sucht seit Jahren nach einem Investor für die denkmalgeschützte Immobilie – und so zuversichtlich wie derzeit klang er noch nie. „Wir stehen mit zwei Investoren in engem Kontakt, die uns signalisiert haben, den Suntums Hof womöglich übernehmen zu wollen“, sagt er.
Hochzeiten oder Kochkurse
Genau benennen mag er diese beiden Interessenten nicht, das ist noch Geheimsache. Nur so viel: „Es wird weiterhin eine gastronomische Nutzung angestrebt, die das Herrenhaus, die Scheune und auch das Zwischengebäude mit einbeziehen.“
Denkbar sei eine „Event-Gastronomie“: So könnten im Suntums Hof demnächst Hochzeiten gefeiert oder Kochkurse gebucht werden. Mit dem Schützenverein, der im Zwischengebäude einen Schießstand eingerichtet hat, müsse noch gesprochen werden: „Wir werden niemanden rausschmeißen“, betont Kochanek.
Wiedereröffnung schon Ende 2017?
Vor einer möglichen Wiedereröffnung stehe allerdings eine umfängliche Sanierung des Gebäudes: Dazu gehören etwa Arbeiten am Dach. Auch ein neuer Kanalanschluss müsse gelegt werden. Kochanek beziffert die Kosten, die nötig wären, um das Haus aus dem Spätklassizismus wieder auf Vordermann zu bringen, auf etwa eine Million Euro. „Wenn alles nach Plan geht und die politischen Beschlüsse noch in diesem Jahr erfolgen, dann könnte der Suntums Hof womöglich Ende 2017 wieder eröffnet werden.“
Gerüchte, nach denen Teile des Bodens rund um den Suntums Hof Bergbauschäden aufweisen sollen, mag Kochanek nicht bestätigen. Bezirksvertreter Dirk Meyer (SPD) verfolgt die Pläne der beiden Investoren interessiert: „Wird Zeit, dass endlich was geschieht“, sagt er.
Trödelmarkt wieder am 2. September
Mit fast 1000 möglichen Sitzplätzen zählt der Suntums Hof zu den größten Biergärten der Stadt. Das Gebäude des ehemaligen Hofes Schulte-Suntum ist denkmalgeschützt.
Am Freitag, 2. September, findet am Suntums Hof der nächste Trödelmarkt von „Langendreer hat’s“ statt (13-18 Uhr).